T-LOG | Hangover aber Ziel erreicht!

Heute war mal wieder so ein typischer Tag, den ich niemals im Leben vergessen werde… ein für mich wichtiges und tolles Ziel erreicht 🙂 Doch fangen wir mal mit der Nacht von gestern an 😀

 Ich bin heute morgen mit einem Hangover aufgewacht. In Thailand. Soweit wie im Film… Doch ich hab es in MEIN Bungalow geschafft und war alleine 😀 Die Bar, mit dem Slogan „Get Drunk for 10 Baht“ (Werde betrunken für 0,25€) war sehr klein aber cool. Leider haben 10 Baht nicht gereicht. Der Preis beschreibt, die Kosten für die meisten Getränke. Ein Vodka-Cola kostet also 10 Baht. Auch wenn bei mir 1 Getränk nicht reicht um „drunk“ zu werden, war es doch ein extrem günstiger Preis. So fing ich also an 😉 … Gegen später kamen dann noch 2 Holländer, 1 Däne, 1 Russe und 2 Italiener dazu. Es wurde eine richtig lustige Runde. Gegen später konnte keiner mehr verständliches Englisch sprechen, so wurde fast nur noch in Zeichensprache kommuniziert. Im Laufe des Abends hat mir auch einer Barkeeperin erzählt das die Bar deswegen „scherzhaft“ so hieß, weil Asiaten schneller betrunken werden. Nur seit dem der Ort von Touristen und Travellern „überrannt“ wird, reicht den meisten Kunden eben nicht mehr dieser 1 Drink für 10 Baht. Aber der Slogan blieb einfach Kult und somit bestehen.

 Gegen später wechselten wir dann noch 2 Bars weiter. Hier war zwar gar nicht mein Musikgeschmack, aber es gab Cocktails für 100 Baht (2,50€)… Ich bestellte einen Mojito und meine letzte Erinnerung war, das der Barkeeper diesen mit Sprite machte… Er schmeckte auch, nur eben nicht nach Mojito 😀 Neben ein paar tollen Gesprächen und Menschen, an die ich mich erinnere, war das glaube ich auch so der Punkt ab dem ich nicht mehr weiß wie ich in meinen Bungalow zurück kam. Aber Punkt für mich: Ich habe nichts verloren 😀

 Dann gab es zum Frühstück erst mal einen „Green-Smoothie“ mit schön vielen Vitaminen und Chlorophyll 😛 Gegen später noch ein paar Erdnüsse. Mehr bekam ich nicht runter, auch kein Mittagessen, zu aufgeregt war ich. Warum? Ich hatte gestern ein wenig recherchiert und mir einen gute & günstige Transportmöglichkeit zum 30km entfernten Tiger Tempel gebucht. Seit dem ich klein bin, ist es einer meiner Träume eins dieser Tiere zu berühren, es zu streicheln usw. Doch da es natürlich Raubkatzen sind, und in Deutschland solche Möglichkeiten nicht wirklich gegeben sind… bliebt es immer ein unerfüllter Traum. Nicht aber hier! Um 13:30Uhr wurde ich dann vom Round-Taxi abgeholt und es ging aus Kanchanaburi heraus ins Grüne. Nach ca. 20 Minuten fahrt kamen wir dann auch endlich an 🙂

 Nach dem ich mir das Ticket geholt habe, musste man darauf mit Namen und Unterschrift erst mal einen Haftungsausschluss unterschreiben. Es handelt sich ja um Tiere und auch wenn die Tiere hier sehr zahm wirken, es bleiben Tiere. Somit war das für mich kein Problem, ich wusste ja das ich das wollte 😀 Dann ging es in das Tempelgelände hinein.

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Die Geschichte des Tiger Temple in Kanchanaburi

 1999 wurde ein verletztes und einsames Tigerbaby im Wald rund um Kanchanaburi gefunden. Da der Dorfbewohner nicht wusste was er damit anfangen sollte, gab es es dem Abt des Klosters zur Obhut. Dieser kannte nicht den Umgang mit Fleischfressern, hielt der Tempel doch nur „Nutztiere“. Doch die Lehren von Buddha brachten ihn dazu sich um das Tigerbaby zu kümmern. Warum war das Tigerbaby „alleine“? Ganz einfach, im Wald um Kanchanaburi, bis zur Grenze von Myamar, gibt es teilweise immer noch Wilderer die das Fell oder gar den ganzen Tiger wollen. So ein ausgewachsener Tiger bringt locker über 50.000 Dollar. Weit mehr als mehrere Jahresgehälter eines normalen Thailänders sind. Dabei wird leider nicht auf den Nachwuchs geachtet, sondern manchmal einfach die Mutter erschossen und das Baby sich selbst überlassen.

 Leider verstarb das Tigerbaby noch im selben Jahr an einer Krankheit, doch es sprach sich herum das der Abt sich auch im Tiger kümmern kann. So wurden immer wieder Tigerbabys und verletzte Tiger in den Tempel gebracht. Der Abt baute schließlich Käfige um die Tiger und natürlich auch die andern Tiere zu beschützen und lehrte seinen Mönchen die Gelassenheit auch auf die Tiere zu übertragen. So das eben einfach Mensch mit Tier zusammenleben kann. In Symbiose.

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 Leider ist der Ort doch relativ touristisch geworden. Jeder, der sich traut, kann sich mit den Tigern fotografieren lassen. Doch dennoch mindert das nicht das erhebende Gefühl einem König der Tiere so nah zu sein. Ihn atmen und grummeln zu spüren. In vergangenen Jahren kam der Tiger Tempel auch immer wieder negativ in die Schlagzeilen, das sie ihre Tiere unter Drogen setzten oder mit Stöcken verprügelten, dazu möchte ich etwas sagen: Ich war insgesamt 6 Tigern nah, keinem sah man auch nur irgendwelche physischen Verletzungen oder ähnliches an. Dazu sind dort ein Haufen Freiwillige aus aller Welt. Diese (auch Tierschützer darunter) würden diesen Job sicher nicht machen wenn etwas derartiges dort passieren würde. Der Tempel sammelt durch die Eintritte und Spenden Geld um die Tiger und auch andere Tiere dort aufzufangen und sich um sie zu kümmern. Auch konnte ich keine „Dösigkeit“ oder Ruhigstellung durch Drogen bemerken… Es ist einfach normal das eine große Raubkatze mit Fell in der Mittagssonne sicher nicht durch die Gegend springt und sich bewegt. Deswegen sind die Besuchszeiten für Tiger auch Mittags, da sind die Tiere von Natur aus ruhig und dösig. Wäre ich auch wenn ich dort mit einem Pelzmantel liegen würde 😀

 Auf jeden Fall war es das schönste Erlebnis meiner Reise bisher. Auch beim letzten Tiger bei dem ich am längsten verweilte. Er lies sich von mir kraulen und genoss es auch sichtlich. Ein Mönch der in der Nähe saß und aufpasste lächelte mich an und meinte später zu mir, das er selten einen Menschen sieht, der so offen auf die Tiere zugeht und das der Tiger sogar auf mich reagiert. Ich muss seiner Meinung nach, total im Einklang mit den Tieren und der Natur sein. Das war für mich ein mega Kompliment… Ich meinte dann Scherzhaft, dass das für mich ja kein Problem sei bei diesen tollen Tieren… Sowieso bin ich im Chinesischen Tierkreiszeichen ja auch ein Tiger 😉

 Den Rest der Zeit, bis das Taxi wieder fuhr, verbrachte ich dann noch in der Nähe der Tiere, beobachtete sie und machte natürlich auch ein paar Fotos. Dann um 16:50Uhr ging es auch schon wieder heim. Ich wollte am liebsten dort bleiben, oder wenigstens einen mitnehmen… Doch leider war das Personal dort dagegen 😀 Muss es halt doch ein Pinguin aus der Wilhelma sein… (Achtung Sarkasmus!)

 Wieder in Kanchanaburi angekommen ging es erst mal kurz ins Hotel, wo ich die Bilder anschaute und dann direkt zum Essen. Und schon war der Tag wieder rum, mit einem sehr besonderem Erlebnis reicher…

Morgen geht es wieder zum Stopover nach Bangkok, bevor es wahrscheinlich nach Krabi-Town weitergeht. Das bedeutet für mich, ich fahre in den Süden Thailands & diesmal bleibt es in der Strandgegend! 🙂

 Übrigens mein Schrittzähler zeigt heute „nur“ 6.670. Doch da mein tägliches Ziel 5000 Schritte sind, und ich in den letzten Tagen immer 10.000 im Durchschnitt hatte, ist das eine vertretbare Zahl 😉 Wenn ich 5000 Schritte für 7 Tage rechne, bin ich laut meiner App bei 328% meines Ziels… 😀

 Good night! 😉

T-LOG | Welcome to the Jungle – Part 2/3

Another fucking awesome day!

Heute stand der erste komplette Tag Jungle-Trekking an. Also begann der Tag erst mal mit einem Frühstück (die Meisten, die mich kennen wissen … Frühstück ist nicht so meins ;)). Um 7Uhr wurde dann unsere Gruppe von 10 Personen von unserem Guide abgeholt. Eigenständige Touren abseits der Straßen von Farangs (Ausländer) mögen die Thai nicht so. Daher mit Guide 😉 Zuerst hieß es wieder die paar km zum Greenforest fahren. Als „Tourwagen“ hatten wir eine Art Pick-Up Truck, dessen Ladefläche mit einer Sitzbank zu einem „Safari-Fahrzeug“ umgebaut wurde. Wird in Thailand auch gerne als Taxi verwendet. Am Eingang hielten wir kurz um nochmal aufs Klo zu gehen, dann ging es erst mal direkt zu einem Viewpoint (Aussichtspunkt). Auf ca. 1351m NN konnten wir einen weitreichenden Blick über das grüne Paradies werfen. Nachdem alle ihre Fotos gemacht haben musste jeder seine Leech-Socks anziehen. Diese Überziehsocken aus einem sehr engmaschigen Stoff sollen verhindern, das Blutegel (Leech) sich an den Beinen festsaugen. Durch die meisten Socken kommen sie nämlich durch. Auf dem Weg zum Khao Yai Nationalpark Museum, entdeckte unser Guide auf einmal in den Ästen weit oben einen Gibbon. Dieses affenartige Tier ist sehr scheu und kommt auch nur selten auf den Waldboden herunter. Nach einer halben Stunde kamen wir dann im Museum an. Dort durfte noch mal jeder aufs Klo, bevor es zum Lauf losging.

Der Jungle ist wirklich mega überwältigend… Man weis teilweise gar nicht wo man hinschauen soll, da man an jeder Ecke irgendetwas entdecken kann, sei es seltene oder wunderschöne Pflanzen, Insekten, Spinnen oder Tiere. Aber auch der eine oder andere Wasserfall lässt einem das Naturherz höher schlagen. Teilweise war das Durchkommen auch sehr erschwert. Selbst wenn es für die ungefähre Orientierung ein paar Trampelpfade gibt, heißt das nicht, das sie am nächsten Tag noch ohne Probleme begehbar sind, die Natur lebt hier… und nicht selten trampeln ein paar Elefanten die Wege einfach weg. Unsere erste Entdeckung war ein sehr alter & großer Sanddornbaum, der leider aufgrund von „Wilderern“ am Sterben war. Kurz nachdem wir diesen alten Riesen passiert haben, lauerten wir einer kleinen Gibbon Familie auf. Gibbons sind übrigens sehr sehr treue Tiere, unser Guide erklärte uns, dass wenn bei einem Pärchen, ein Partner stirbt, der andere auch bis zu seinem Tod keinen neuen sucht.

Nach ein paar hundert Metern dann fanden wir eine Handgroße Spinne, die wie die Rote Witwe ihr Männchen nach der Befruchtung tötet. Interessant war hier vor allem das, das Männchen noch dabei war… und ca. nur 1/6 der Größe des Weibchen hatte.

Während wir auf den nächsten großen und sehr alten Baum stießen, versuchte unser Guide aus einem Erdloch einen Skorpion herauszulocken. Mit Erfolg J Der etwa 20cm große, schwarze Skorpion war wie die Spinne nicht tödlich… Ein Stich bzw. Biss hätte nur ein paar Stunden Schmerzen zufolge, aber keine bleibenden Schäden (bei einem gesunden Menschen)… Man kann es wie mit einem Wespenstich beschreiben, nur deutlich schmerzhafter. Das nächste Tierhighlight war eine grüne Viper … im Vergleich zu der Wirkung ihres Giftes, war die Schlange an sich aber relativ klein. Doch dank ihrer Grünen Farbe, sehr gut vor Fressfeinden geschützt… Wir hätten sie auch fast übersehen… Wer weis wer sich beißen lassen hätte 😉

Leider war es das auch schon mit Tiersichtungen. Verständlich, da morgens die meisten interessanten Tiere (wie z.B. Raubkatzen, Bären oder Elefanten) schlafen. Doch das war auch gut so für uns, eine Sichtung eines solchen Tieres hätte laut unserem Guide eine sehr große Verletzungsgefahr 😀 Sein Lieblingsgag für solche Begegnungen: „When we see a bear (tiger, elephant), take a photo and run!“

Nach ein paar Stunden waren wir am Ziel unseres Treks angekommen: Einem Wachturm, der von Wärtern ab und zu genutzt wird um nach Wilderern oder ähnlichem zu suchen. Nach diesem ca. 5km Marsch bei dem es hoch und runter ging, über einen kleinen Fluss, Matsch und Baumstämmen, war es erst mal Zeit für unser Lunch & Mittagspause. ^^

Nach der Ruhe ging es mit dem Fahrzeug weiter zu einem großen Wasserfall. Am liebsten wäre ich hier geblieben… was für ein Anblick, was für eine Geräuschkulisse… Man hört das Rauschen des Wassers, und dazwischen die tausenden von Vögel im Wald. Leider durften wir nicht reinspringen – zu große Gefahr durch Strömungen. Dann fuhren wir weiter durch die engen Gassen und Kurven um noch ein paar Tiere zu finden. Damit es nicht langweilig wurde, bis hoffentlich auch die größeren Tiere aus ihren Verstecken kommen machten wir nochmal an einem anderen Wasserfall halt. Dort konnten wir uns dann auch ein wenig abkühlen J

Um ca. 17Uhr dann begann so langsam die Dämmerung und wir machten uns auf die Jagd. Im Park leben ca. 30-40 Tiger (bin mir da nicht 100%ig sicher, ich meine es mal gelesen zu haben) und ca. 300 Elefanten. Die Chance, bei der Fläche aber eins der Tiere zu sehen, ist wie die Natur eben ist, sehr gering. DOCH kurz nachdem die Sonne untergegangen war und wir noch ein wenig in der blauen Stunde sehen konnten, überquerte ein Elefant die Straße, auf der Suche nach Nahrung… Und was für ein großes Tier J Echt toll, einen Elefanten mal in seiner natürlichen Umgebung bei der Futtersuche zu sehen, statt eingesperrt in einem Zoo…

Nach diesem wunderbaren Erlebnis machten wir uns in der Dunkelheit auf dem Weg zurück nach Pakchong. Die Strecke kam einem irgendwie doppelt so lang vor, hat man doch den ganzen Tag soviel Leben, Farben und Dinge gesehen. Doch in der Dunkelheit, kann der Mensch halt noch nicht so gut sehen 😉

Unsere Gruppe bestand übrigens aus einem britischen Ehepaar, 2 Backpacker aus Belgien, 2 Reisefreundinnen aus Holland, 2 Backpacker aus Amerika, einer allein reisenden Spanierin und mir ^^… man denkt gar nicht wie klein die Welt sein kann. Aber für mich interessant war hier vor allem wie sich meine Sprachkenntnisse Stück für Stück verbessern. Da versteht einen keiner wenn man Deutsch spricht 😉

Wenn man aber mit fremden Menschen Smalltalk macht, gegenseitig etwas über sich und sein Leben… oder auch nur über die Reisepläne erzählt, dann lernt man auch immer wieder etwas mehr von sich kennen, was man eigentlich im Leben will.

So, morgen ist wieder ein langer Tag. Der nächste Tag im Jungle 😉 Good night to all!