Medienereignis: Jahrhundert-Springflut in der Bretagne

Nach den beiden Messen, war es mal wieder Zeit für ein bisschen Action! Doch da das Wetter noch ein wenig „ruhig“ ist musste etwas anderes her. Sonnenfinsternis hin und her war ja auch nicht schlecht. Doch für uns war ein anderes Ereignis etwas vielversprechender.

 In einem 18-Jahre Zyklus ist z.B. in der Bretagne in Frankreich, der Gezeitenunterschied ziemlich heftig. Dies liegt unter anderem an der speziellen Konstellation von Sonne, Erde und Mond. Doch dieses Jahr wurde ein „Jahrhundert“-Ereignis angesagt, da die Springflut (sehr schnell und starke Flut) sehr heftig sein sollte. Also spontan Koffer und Kameras gepackt und los!

 Unser Ziel: Die wunderschöne Küstenaltstadt von Saint Malo, direkt an der Atlantikküste. Dieses wunderschöne, kleine Städtchen ist sehr touristisch erschlossen. Gegenteilig zu meinen bisherigen Erfahrungen mit Frankreich, wird hier auch mehr englisch gesprochen. Das macht das Essen bestellen einfacher 😀

 Nach ca. 1100 km kamen wir um ca. Mitternacht an. Schnell haben wir dann auch einen Parkplatz gefunden, bei dem wir mitten im Hafengebiet (dort wo die Action sein sollte) die ganze Zeit gratis parken konnten! Richtig genial! Dann ging es direkt mal eine Runde durch die Altstadt und natürlich auch an die Mauern um von der Gegend einen kurzen Eindruck zu bekommen. Auch im für später, schneller die Drehorte zu finden. Dann hieß es ein paar Stunden Schlafen im Auto. Hotel war in Saint Malo keines mehr zu finden, da das Ereignis durchaus in die Kategorie „Großereignis“ in Frankreich fallen könnte. Alles ausgebucht. Leider fiel mir das Schlafen etwas schwer. Direkt an der Hauptstraße und gegenüber von einem Casino bzw. diverser Bars war es wie eine typische Freitagnacht sehr laut. Auch die Kälte tat ihr übriges 😉

 Um 6.30Uhr dann aber machten wir uns auf den Weg. Warm eingepackt und mit kompletter Ausrüstung ging es los. In der Hoffnung auf ein warmes Frühstück wollten wir noch vor dem Fluthöchststand in die Innenstadt. Doch es war noch alles geschlossen 🙁

Also direkt zum Arbeiten und mitten ins Getümmel. So langsam versammelten sich auch tausende Schaulustige, die das Ereignis von nächster Nähe erleben wollten. Und wenn ich nächster Nähe sage meine ich das auch so: Viele kamen wohl vor allem, um sich von den überschwappenden und brechenden Wellen nass machen zu lassen! Also ich war nicht scharf auf die kalten Fluten, insbesondere nicht ohne wärmendem Heißgetränk nach der kalten Nacht.

 Mit dem Nachlassen der Flut löste sich auch die Menschenmenge langsam auf und verstreute sich in der Stadt. Leider auch in den langsam öffnenden Cafés. So war erst mal ein längerer Spaziergang nötig, bis wir unser Frühstück einnehmen konnten 😀 Dann aber endlich die Erlösung! Frühstück „typisch Französisch“ mit Heißgetränk & Croissant <3

 Nach dieser Stärkung, kurz ans Auto und direkt weiter. Schließlich folgt auf die extrem hohe Flut, die extrem niedrige Ebbe 😀 Und die war wirklich beeindruckend. Gegenüber der Stadtmauer konnte man 2 Inseln sehen, je niedriger das Wasser sank, desto mehr wurden die Inseln miteinander verbunden. Später dann konnte man auf dem kompletten Bereich laufen. Wenn man da unten steht und sich vorstellt, das nur ein paar Stunden vorher genau hier fast 12-14m das Wasser stand… Irgendwie beeindruckend und doch auch ein wenig unsicher 😀 Aber egal, wir nutzen die Ebbe und erkundeten die beiden Inseln auf unsere Art (sprich kreuz und quer über die Klippen, nicht über den Weg :D).

 Nach so vielen verbrannten Kalorien musste dann auch für Nachschub gesorgt werden. Nach ein wenig suchen, fanden wir eine schöne, kleine Crepérie wo wir dann eine Art Vollkorn-Pfannkuchen mit Ei, Schinken, Käse, Tomaten und Salat & einen Schoko Crepé bestellten. Und es war lecker!

 Und direkt ging es dann wieder weiter, denn: Die Flut kam zurück! Und das auch relativ schnell. Wir machten es uns auf einer Klippe gemütlich und beobachteten das Treiben. Highlight war eindeutig der aufkommende Wind, der dafür sorgte das der Dunst endlich verschwand und eine mega Fernsicht erlaubte. Und der Typ der erst spät checkte, das die Flut kommt, und somit mit Turnschuhen durchs schienbeinhohe Wasser hüpfen musste um zurück an Land zu kommen… Tja, Franzosen scheinen einfach die Ruhe weg zu haben 😀 Aber es war wirklich imposant zu beobachten, wie die Flut, wieder Meter um Meter das Land zurückholte. „Hügel im Wasser“ wurden wieder zu kleinen Inseln vor der Küste. Menschen eilten wieder zurück auf die Stadtmauern und beobachteten die Springflut. Auch diesmal wollten wieder zigtausende Menschen das Schauspiel erleben. Teilweise gab es kaum noch ein Durchkommen. Wer schon mal auf einem Konzert ganz vorne war und aufs Klos musste kennt das… Man ist einquetscht von Menschen 😀

 Nachdem wir dann unsere letzten Szenen im Kasten hatten wollten wir aufbrechen. Doch da tausende Menschen den selben Wunsch hatten, und die französischen Polizeibeamten wohl vor lauter Evakuierungsplänen (die zum Glück nicht benötigt wurden) die Verkehrsregelung vergaßen, kam selbiger zum Erliegen. Also entschieden wir uns für das Abendessen im Ort, zu Fuß, um etwas Zeit verstreichen zu lassen. Nach eineinhalb Stunden war das Chaos dann auch wirklich beseitigt! 🙂 

Also verabschiedeten wir uns vom schönen Saint Malo und fuhren los in Richtung Rennes. In der Hoffnung noch ein Hotel zu finden. Leider gab es beim ersten Hotel, das wir fanden kein Zimmer mehr… Da es relativ spät war und wir nach fast keinem Schlaf im kalten Auto und ca. 32.000 Schritten keinen Nerv mehr hatten zu suchen, entschieden wir uns für einen Power-Nap auf einem Parkplatz und holten kurz ein wenig Schlaf nach um schneller zu Hause zu sein.

 Da wir auf dem Hinweg leider vor lauter Dunst den Eifelturm nicht sehen konnten, musste ein kurzer Stop in Paris natürlich sein. Also standen wir Sonntags, 7.30Uhr unterm Eifelturm… und ich muss sagen, so macht es Spaß… Ohne tausende von Touristen 😀 Für ein Foto war nicht mal eine Langzeitbelichtung nötig um die Menschenmassen verschwinden zu lassen… es waren keine da! 😀

 Dann ging es auf schnellstem Weg heim. Nur eine richtige Pause wurde gemacht um schnell das letzte Video der (live)-Berichterstattung für WetterOnline.de zu schneiden.

 Das wars! Freue mich schon auf die nächste Tour! 😉

 Fotos findet ihr auf meiner Facebookseite: www.facebook.com/stevengarciaDE

Die Videoberichterstattung auf www.wetteronline.de

T-LOG | Letzter Tag in Krabi

Heute brach mein letzter vollständiger Tag in Krabi an. Eigentlich wollte ich noch unbedingt den Tiger Cave Temple sehen, doch irgendwie war mir heute nach ein wenig Ruhe und Besinnung 🙂

So bin ich also nach dem Aufstehen kurz in den nächsten Supermarkt, habe mir ein kleines Sandwich und meinen derzeit „Standard“ Green-Juice geholt 😉 Ich weis, das der Körper die Vitamine lieber aus frischen Dingen holt… aber ich mag den Drink und ich fühl mich auch gesund danach 😀 Also lasst mich! 😀

Nach dem Frühstück dann schnell unter die Dusche und meinen leichten Sonnenbrand begutachtet 😀 … Habs gestern wohl doch zu sehr herausgefordert… Ab sofort doch vielleicht ein wenig Sonnencreme wenn ich am Strand die Zeit verbringe 😉 Aber soweit ich sehen kann ist es kein schlimmer, sollte in ein paar Tagen komplett verschwunden sein 😉 Ohne das die Haut sich schält 😀 Dann gings direkt runter zu meiner Rezeption um die Überfahrt nach Koh Pha Ngan zu organisieren. In diesem Hotel buche ich gern direkt hier, da das Personal (insbesondere das „Chef-Ehepaar“) mega nett und zuvorkommend sind. Ich habe so viel schlechtes in den Bewertungen gelesen, doch ich muss sagen, wie schon so oft kann ich das nicht bestätigen. Ich denke hier zählt eben auch der Spruch „Wie man in den Wald hineinruft, schallt es auch heraus!“ Ich habe auf meiner Reise bisher echt viele unverschämte Reisende getroffen, bei denen selbst ich nicht nett hätte sein wollen.

Ein großes Thema ist hier auch immer wie sich manche Traveller oder schlimmer Touristen kleiden. Ich sehe hier so viele alte Typen die gar kein Oberteil tragen, Frauen die an Hosen nur ein Hauch von nichts anhaben… Diese Menschen haben einfach keinen Respekt. In einem Land wie Thailand ist so viel Haut zeigen verpönt. Am Strand wird es zwar toleriert… aber in der Stadt usw. sollte man sich entsprechend verhalten. Ich selbst habe z.B. die meiste Zeit wenn ich in der Stadt unterwegs bin, sogar eine lange Hose an und verzichte auch auf Unterhemden oder ärmellose T-Shirts. Außerdem lebe ich im jetzt und mit den Menschen, egal wo ich laufe, stehe und bin… ich lächle die Menschen an und grüße sie, entweder mit einem Kopfnicken oder ganz nette Einheimische auch mit einem Sawadee khrap und einem Wai (Thailändisch für Gruß mit den Händen zusammen). Ich bitte euch also wenn ihr meinen Blog lest und mal in Thailand seid… seid nicht so wie diese Touristen… Ich wurde noch kein einziges mal Schlecht behandelt!

Mit meinem „Hotelvater“ (Weil es hier einfach irgendwie familiär ist) 😉 ging ich dann also die verschiedenen Möglichkeiten durch. Am kurzfristigsten erschien uns der Bus morgen um 11:30Uhr nach Surat Thani und dann mit der Fähre vom Don Sak Pier nach Ko Pha Ngan. Also buchte ich diese. Das Tolle wieder: Abholservice direkt am Hotel! Voller Vorfreude wollte ich mir heute also einen gemütlichen Tag machen und lief zum Thara Park 🙂 … Das Wasser des Flusses war heute leider sehr sehr dreckig. Aber das war mir klar, hatte es ja die ganze Nacht wirklich durchgehend, wie aus Kübeln geregnet. Also so ein typischer Monsunregen. Man merkt wie ganz anders das Klima hier unten ist. Viel feuchter als in Bangkok oder im Norden Thailands. Auch ist nach Wetterbericht die nächste Woche, jeden Tag ein kleiner Regen- oder Gewitterschauer angesagt (Wetterbericht). Aber solang es warm bleibt, ist das ja nicht schlimm 😉

Kurz vor dem Park lag noch das Postamt auf meinem Weg. Richtig interessant: Hier muss man eine Nummer ziehen und wird dann aufgerufen und an den jeweiligen Schalter geführt. Ich habe es erst nicht bemerkt, mit ein wenig Beobachtung aber dann schnell herausgefunden und mich angepasst. Das hat den Postbeamten gefallen, denn alle waren sehr freundlich zu mir. Eine Dame kam sogar mit ein paar Ananas Stücken zu mir und bot mir eines an, als ich wartete.

Als ich dann den Thara Park erreicht habe war ich total begeistert. Er war natürlich viiiiiiiel kleiner als „mein“ Park in Bangkok, aber für sich einfach komplett süß und schön. Auch die Fitnessgeräte konnte man hier finden… und das Tollste: Nur Einheimische. Also habe ich mich direkt wohl gefühlt. Ich habe mich hier auch auf eine der Sitzvorrichtungen (Sah aus wie ein Baumstamm, war aber aus Beton) gelegt und ein wenig vor mich hin genossen 😉 Links neben mir der große Fluss, ein paar Meter weiter ein großer Sportpark mit Fußballplatz, Halle und Laufbahn. Und im vorderen Bereich des Parks waren ganz viele kleine Stauen und Figuren. Es war wie ein kleiner Parcours. An jeder der Stauen stand ein Buchstabe, für das was es darstellte. Ich denke es war ein „Lernparcours“ für Kinder, waren nämlich alle Buchstaben des Alphabets vorhanden.

Dann war es Zeit fürs Mittagessen, es gab Reis mit einer Kokos-Zitronengrassuppe. Dazu noch Hühnchenfleisch und Gemüse. Als Nachtisch wurde ein kleiner Obstteller gereicht 🙂 Da fällt mir ein, letztens wurde ich von einer Gruppe Japaner in einem Restaurant gelobt 😀 … sie meinten, sie hätten noch keinen Europäer gesehen, der es schafft Reis mit Stäbchen zu essen. Dabei finde ich das ganz einfach, wenn man die Technik raus hat 😉 In Asiatischen Ländern, ist der Reis ja nicht ohne Grund etwas klebriger. Man drückt den Reis also einfach mit den Stäbchen zusammen und kann dann mit Gefühl das Ganze zum Mund heben.

Dann ging es erst mal wieder zurück zum Hotel. Von der Sonne entspannen 😀 … Ne natürlich um ein paar Vorbereitungen für das Projekt auf Koh Pha Ngan zu treffen. Von 4.-9. bin ich ja in einem Bungalow. Aber von 9.-20. bin ich, wenn alles klappt in einem Tempel dort und nehme an einem Silent-Meditation Seminar teil. Während dieser Zeit ist der Kontakt nach außen nicht erlaubt. Daher eben jetzt noch ein paar Dinge erledigen. Außerdem brauche ich noch bequeme Kleidung, die auch Tempelkonform ist und alltägliche Dinge wie Duschgel, Sonnen- und Mosquitoschutz, Klopapier (Gibt es übrigens nur in westlichen Toiletten, sprich in Hotels!!!) usw. Da ich auch nicht weiß wie das Internet ist, werde ich wohl auch schon für nach den 20. planen müssen.

So langsam brach dann auch die Nacht an und ich machte mich auf den Weg zu einem anderen Nachtmarkt im Norden der Stadt. Den kleinen direkt am Pier kannte ich ja schon von gestern 😉 … Laut einem Bericht im Internet, war dieser ein vor allem „Textilbehafteter“ Markt. Doch als ich an kam war das ein wenig erschreckend, im positiven Sinne… Ich kann euch sagen: Mit Hunger über einen fast reinen Essensmarkt zu laufen, bei dem fast alles frisch gerade zubereitet wird, man von Farben, Formen und Gerüchen erschlagen wird… ist sehr sehr schwer 😀 … Vor allem, wenn man ja gerne etwas ausprobiert was man nicht kennt. Leider lief ich dann hier auch erst mal eine halbe Stunde planlos rum. Konnte aber dafür noch einen schönen klaren Regenbogen fotografieren 🙂 … Dann auf einmal find es in der Ferne mit Blitzen an und es begann zu regnen. Das hat mir dann geholfen mich schneller zu entscheiden, und so wurden es dann: Crispy Chicken Pieces, ein paar verschiedene Sushi mit Thunfisch und Seegras und irgendetwas undefinierbares mit Spinat. Von der Konsistenz her war es ein wenig wie eine spanische Tortilla, nur eben ohne Kartoffeln mit Spinat. Auf jeden Fall war alles sehr lecker! Gegessen habe ich übrigens im Hotelzimmer 😀

Der mega Regenguss wie gestern blieb aber bisher aus. Mal schauen ob noch was herunterkommt 😉 Heute ist mir übrigens mal bildlich richtig bewusst geworden, wie stark sich Ebbe und Flut hier zeigen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses kann man einen schönen Wald und ein paar Häuser auf Holzpfeilern sehen. Heute Mittag war der Wald und die Wurzeln der Bäume, sowie die Häuser komplett „trockengelegt“. Sprich man hat genau gesehen bis wohin das Wasser bei Flut geht. Irgendwie, auch wenn ich das ja kenne und weis wie es entsteht, ist es doch ein wenig gruselig ^^

Übrigens mein Schrittzähler ist die letzten beiden Tage wieder glücklich gewesen. Derzeit pendle mich mich wohl bei den 10.000 ein 🙂 Gestern: 10.278, heute: 11.677… Ich bin stolz!

So, jetzt heißt es für mich schlafen. Morgen früh aufstehen, packen, noch ein paar Besorgungen machen und dann geht’s ab zu Part III meiner Thailand Reise.