T-LOG | Vollmondnacht!

Der Samstag begann wieder mit einer schlaflosen Nacht. Irgendwas passt hier nicht, entweder das Bett, die Wände… keine Ahnung. Aber kein Problem, das bin ich ja gewohnt von früher 😉 Also ging es einfach wieder an den Strand, hab mich dort hingesetzt und mit einem Rudel Hunde der Welt beim Aufwachen zugesehen. Es ist schon faszinierend wie ruhig alles morgens ist, und wenn die ersten Sonnenstrahlen beginnen zu erscheinen, alles Stück für Stück aufwacht.

 Nach dem Frühstück, einer Ananas, legte ich mich ein wenig auf meiner Terrasse in meine Hängematte und döste dort wenigstens 2 Stunden. Schlafen ging da aber nicht, da natürlich auch immer wieder mal Menschen oder Hunde den Strand entlang liefen ^^.

 Dann ging es Vorbereitungen für den Abend treffen. Also ein paar Dinge einkaufen, das Outfit „ausdenken“ und den Rucksack packen. Da ich nicht wusste, was mich erwartet und wie lange ich dort sein werde, packte ich auch gleich einen Satz Ersatzkleidung mit ein. Dann schnell zur Rezeption und das Taxi bestellt. Das coole: Da die Hotels auf die monatliche Fullmoonparty eingestellt sind, gibt es hier eine tolle Organisation für die Transfers quer über die Insel. In meinem Falle konnte ich mir eine Uhrzeit aussuchen wann ich denn in Haad Rin (Der Bereich im Süden, an dem die Party stattfindet) sein möchte, und bekam eine Art Umhängeausweis für die Rückfahrt. Auf der Stand der Name des Hotels. So musste ich, egal wie zurechnungsfähig ich sein sollte, nur zum Drop-In-Point gehen und würde dann von den richtigen Taxifahrern direkt ins richtige Hotel gebracht.

 Um ca. 13Uhr dann kam mein Taxifahrer, er nannte sich Jimmy. Ein recht junger, cooler Typ der gebrochen Englisch sprach. Da wir bevor wir uns kurz bevor wir losliefen noch ein wenig unterhielten, schien er mich auch sehr sympathisch zu finden. Nach dem Einsteigen dann fragte er mich, ob ich denn ein wenig Zeit hätte. Ich bejahte. Daraufhin machte er mit mir eine kleine Inseltour. Er fuhr also nicht einfach direkt zum Ort, sondern zeigte mir auf der Fahrt dies, jenes, Tempel und die verschiedenen Ortschaften. Ab und zu zeigte ich ihm auch meine erworbenen Ortskenntnisse, die er stets freudestrahlend bestätigte. Kurz daraufhin musste er Tanken, irgendwie war ihm das ganz peinlich, das er das vergessen hatte… Daher bekam ich noch von ihm eine wunderbar, kalte Cola … quasi als Wiedergutmachung… Mich störte es aber ganz ehrlich nicht.

 Dann kamen wir gegen später auch am Haad Rin an, ich fragte ihn noch direkt wo der Drop-In-Point sei. Er zeigte mir ihn und auch direkt wo es zum Strand ging. Also Rucksack geschnappt, verabschiedet und losgelaufen 🙂 Dann habe ich natürlich erst mal die ganzen kleinen Gassen, Restaurants, Tattoostudios und Läden erkundet. Hier war wirklich alles auf die Fullmoonparty ausgerichtet. Überall grelle Shirts, Hosen, Socken und andere Accessoires. Tattoostudio an Tattoostudio und natürlich Essen jeglicher Art und Länder. Dazwischen ein paar verzweifelte Taxifahrer die Fahrten zu den umliegenden Gebieten anboten (für die, die vor der Party nochmal ins Hotel wollten). Dann war es auch schon 16Uhr und ich entschied mich endlich fürs „Mittagessen“ :D… während dem Essen schrieb ich dann auch mit Julia, die ich über eine Facebookgruppe für Reisende in Thailand kennenlernte und wir verabredeten uns zum Treffen mit ihren Hostelbekanntschaften in einem Lokal am Ende des Strandes.

 Von dort hatte man auch eine gute Übersicht über das geschäftige Treiben für den Aufbau zur Party. Überall am Strand wurden kleine Bühnen, Soundsysteme und Stände aufgebaut. Unsere Gruppe bestand wie meistens aus der halben Welt. Genial ist immer, das manchmal jemand geht, man lernt Menschen aus der ganzen Welt kennen & hat oft die selben Beweggründe oder Entscheidungen getroffen.

 Das genialste aber an unserer Gruppe war: Wir Deutschen waren in der Mehrzahl. Und 2 von Ihnen kamen aus Baden-Württemberg. Der eine aus der Gegend um Konstanz, der andere aus Bierlingen & seine Freundin aus Hechingen. Manchmal ist es wirklich brutal wie klein die Welt ist? Man reist 10.000 km auf die andere Seite der Erdkugel und trifft jemand der mit diesem Maß gesehen „aus der Nachbarschaft“ kommt. Da sag noch einer irgendwas ist „weit weg“. 😀 … Ich merke es ja selbst immer wenn ich irgendwo hin will und einfach loslaufe. In Deutschland wäre das Gefühlt „weit weg“ 3-4km zu laufen. Hier laufe ich 9-12km und es fühlt sich genau wie die 3-4km in Deutschland an.

 Nachdem wir uns dann noch mit UV Farbe anmalen lassen haben und jeder sein Partyoutfit an hatte ging es noch kurz auf einen Imbiss. Dann war es Dunkel und es gibt immer näher an den Strand. Gegen 21Uhr dann begann die Party offiziell. Später habe ich übrigens gemerkt, das am Anfang überall steht, das der Eintritt 100 Baht sei. Wir wurden aber nie danach gefragt? Vielleicht gilt das nur für die, die um die späte Zeit von außen kommen? Wir waren ja schon am Strand.

 Auf jeden Fall war es eine mega große Party. Man muss sich das so vorstellen… ca. 600m? Strand, und überall Bars mit DJs, Ständen und Verkäufern zwischen den Tausenden von Partygästen. Immer wieder gab es Feuerkünstler, Akrobaten und ganz interessant, die Menschen die wohl viel zu früh in der Sonne bereits angefangen haben zu trinken. Wir hatten gemütlich mit ein paar Bier gestartet und haben dann gegen später Buckets geholt. Als Bucket kann man sich übrigens, diese tollen kleinen Sandeimerchen, mit denen man früher im Sandkasten Burgen gebaut hat, vorstellen. Nur gefüllt mit Alkohol und einem Softgetränk. Die Preise starten bei ca. 150 Baht (4€) für eine Menge die ca. 4 Longdrinkgläser füllt. Und es ist, wenn man bei der Mischung ein wachsames Auge auf den Barkeeper hat, auch eine gute Mischung drin.

 Letztendlich habe ich aber nicht mal viel getrunken, es war viel faszinierender die tausenden von Menschen um sich herum zu beobachten, ab und zu jemanden kennenzulernen und dann wieder weiter zu ziehen. Aber manche Menschen gaben sich echt Mühe ein abstoßendes Beispiel für die Rasse Mensch zu sein. Positiv anzumerken ist aber, das die negativen Dinge, die ich gehört und gelesen hatte komplett nicht zu bemerken waren. So wurde ja immer in den Medien von extremen Drogenkonsum, Schlägereien von hunderten von angetrunkenen Menschen usw. berichtet. An sich war es aber eine eher angenehme, coole Veranstaltung. Mein Fazit, super genial gemacht, cool das man wirklich mit Menschen aus der ganzen Welt feiern kann, aber den extremen Hype konnte ich nicht nachvollziehen.

 Da ich ja nicht wirklich Spaß am Tanzen habe und die letzten Tage nicht gut geschlafen hatte, war ich dann um 2Uhr auch bereit mich zu entscheiden… Entweder richtig betrinken & weitermachen… oder die anbahnende Nüchternheit ausnutzen und mit dem Taxi wieder zurück. Da Julia auch müde war, entschieden wir uns beide zum gehen. Auf dem Weg zu ihrem Hostel und meinem Taxi entschieden wir uns noch kurz zu einem Wasserkauf im Supermarkt. Dann verabschiedeten wir uns, und ich versuchte den richtigen Ort wieder zu finden 😀

 Das gelang aber dann auch relativ gut & die Taxifahrer waren sehr gut organisiert. Auf der Rückfahrt lernte ich dann noch ein Pärchen aus Deutschland kennen und wir sprachen von unserer bisherigen Reise. Da es für sie die erste Reise frisch in Thailand war, freuten sie sich sehr über meine Tipps. Insbesondere das Verhalten und das beim Handeln 😀

 Dann kam ich an meinem Resort an und freute mich ins Bett zu liegen. Doch Schlafen war wieder nicht wirklich. Also verbrachte ich die Zeit bis ich endlich ein wenig die Augen schließen konnte mit Musik hören. Irgendwann schlief ich dann 3h… Und schon war es wieder kurz nach 6Uhr für den Sonnenaufgang.

 Diesmal entschied ich mich aber für eine kleine Morgenschwimmrunde. Das Meer war angenehm. Kühler als tagsüber, aber nicht zu kalt… Da ist das Wasser in der Dusche eindeutig kälter! 😀 Meine Zuschauer waren wieder die selben Hunde, der letzten Tage. Ich würde in dem Moment immer gern die Gedanken lesen 😀

 Frühstück lies ich heute ausfallen. Stattdessen lief ich einfach ein klein wenig durch das Dörfchen hier und genoss die Ruhe. Gegen später dann legte ich mich noch ne halbe Stunde an den Strand. Da ich heute einen richtigen Chill-Tag machen wollte, ging es daraufhin direkt zum Supermarkt, wo ich mir ein paar Chips, was zu trinken und was süßes holte. Da ich sowieso dann grad unterwegs war, gab es auch direkt Mittagessen! Dann zurück zum Bungalow. Hier saß ich auf meine Terrasse und fing das Unheilig Hörbuch (Biografie des Grafen) an zu hören. Und da verging die Zeit wie im Flug. Auf einmal wurde es schon wieder Stück für Stück dunkler und die Sonne ging unter. Also lief ich schnell noch an den Strand um das Farbenspiel einzufangen.

 Abendessen hatte ich heute irgendwie keine Lust. Also sitze ich noch immer gemütlich auf meiner Terrasse, höre das Hörbuch, esse Chips… und habe kurz für euch den Blogeintrag geschrieben 😉