T-LOG | Das Geister-Resort Halbinsel!

Das Kurzmotto des heutigen Tages: „Viel erlebt“ 😀

 Heute habe ich mir auf 6Uhr den Wecker gestellt, da ich die Bucht in der mein Bungalow steht im Morgenlicht fotografieren & genießen wollte. Daher gab es auch kein großes Frühstück. Eine Kokosnuss samt Inhalt musste also reichen 😉 Die Bucht ist unglaublich! Sie besteht aus 2 Teilen. In der Mitte wird sie durch eine große Sandbank geteilt, die Koh Pha-Ngan mit der Halbinsel Ko Ma verbindet. Nachdem ich das „Hellwerden“ genossen habe, legte ich mich erst mal wieder ins Bett. Die Nacht konnte ich kaum schlafen, da man durch die Bungalowwände wirklich ALLES hört… so wurde ich von Fröschen, Grillen, Vögeln, Schaben, Geckos und herunterfallende Kokosnüsse ständig um meinen Schlaf gebracht 😀 Heute Nacht also mit Kopfhörer schlafen!

 Um 10.30Uhr dann hüpfte ich unter die Dusche und wollte meine Seife aus der „Waschtasche“ holen… als ich in Schaum griff. Irgendwie war wohl die Schutzkappe auf der Rasierschaumdose ab gegangen. Und durch einen Druck im Rucksack wohl ausgelöst. Somit war der komplette Inhalt der Rasierschaumdose in der Tasche. Also erst mal Tasche leeren, Zeugs abspülen und zum Trocknen rauslegen. DANN endlich duschen 😀 … statt der versprochenen „warmen“ Dusche, kam nur eiskaltes Wasser. War zwar erst mal ein kurzer Temperaturschock, aber es gibt schlimmeres 😉

 Dann ging es zu meiner ersten richtigen Erkundung los. Da mich ja morgens direkt die Halbinsel „anlacht“ wollte ich sie auch als erstes Ziel erkunden. Mein Resort heißt ja auch Island View Cabana 😉 Also gesagt, getan: Wasser, Hut und Sonnenbrille gepackt, die Kamera und ab gings. Zuerst ging es über die Sandbank zu der vermeintlichen Insel. Da mich schon die Felsenklippen an der Seite irgendwie riefen, bog ich also direkt erst mal nach Rechts ab 😉 Dort hieß es durch ein klein wenig Dschungel zu wandern bevor man an die Felsen kam. Die Felsen waren teilweise wirklich wie ein kleines Labyrinth. Man musste sich genau merken woher und wie man dorthin gelangt ist, damit man wieder heil zurück findet. Manche Stellen sind nämlich nicht so einfach zu erreichen. Aber für mich als Affe (natürlich nur ein Teil meiner Seele :D), kein Problem. Und das sogar mit Flip Flops! Am meisten Spaß machte das Erkunden einer Spalte, denn dort konnte man wunderbar das Wasser beobachten, wie es sich bei Flut seinen Weg in die Felsformationen frisst.

 Dann ging es wieder zurück durch den Dschungel 😀 Hach ich liebe es einfach unberührte Natur zu erkunden. Und das Tolle: Auf Koh Pha-Ngan sind die Wälder noch nicht so erschlossen wie z.B. auf dem Festland. Überhaupt hält es sich hier noch mit dem Tourismus etwas in Grenzen. Nur zur Fullmoonparty-Zeit, also JETZT, kann man hier viele junge Menschen sehen.

 Auf dem Weg zurück, wollte ich dann die andere Seite erkunden und lief einem Trampelpfad an der Küste entlang. Dann verschlug es mir fast die Sprache… Hier stand ein fast komplettes Resort herum, nicht genutzt, teilweise zerstört und komplett verlassen. Ich hatte einen Lost Place entdeckt. Da ich solche „vergessenen“ Orte total liebe, erkundete ich ihn natürlich direkt. Wichtig ist immer, das man hier sehr auf sich aufpasst, denn man weis nie wie stabil die Bauten sind. Vor allem wenn man nichts über den Platz weiß. Es war wirklich gruselig. Teilweise wirkten bestimmte Dinge als wären sie sehr kurzfristig verlassen worden. Auf der anderen Seite wurde hier schon sehr viel geklaut. Nach den einzelnen Bungalows gab es auch noch eine Bar und ganz am Anfang des Resorts ein Restaurant mit Rezeption. (Fotos, wenn das Internet hält auf meiner Facebookseite: www.facebook.com/stevengarciaDE). Übrigens, habe später herausgefunden (ein wenig Recherche), dass das Resort „Koh Ma Dive Resort“ hieß. Vielleicht finde ich noch einen Einheimischen, der mir die Geschichte erzählen kann.

 Nachdem ich den Ort erkundet & Fotos geschossen hatte wurde es langsam Zeit fürs Mittagessen 😉 „Kompliziert“ 😀 wie ich aber bin, wollte ich mir das nicht einfach im Resort Restaurant holen. Also find ich einfach an zu laufen. Irgendwann sah ich eine coole Anlage die ich mir noch anschauen wollte, lag ja auf dem Weg. Kurze Zeit später kam ich an einen Bach über den ein paar Baumstämme lagen. Irgendwie kam da meine Abenteuerlust wieder zum Vorschein. Also erst mal Essen hinten anstellen und drüber 😉

 Nach ein paar Metern Urwald, ging es dann nur noch über die Felsen weiter, durch die sich der Bach durchkämpfte. Es war sehr rutschig. Vor allem mit den Flip Flops, aber jedes bisschen Wasser tat den heißen Füßen auch wiederrum gut. Also weiter und weiter. Letztendlich kam ich zu einem wunderschönen, kleinen Plateau von dem ein Wasserfall herunterplätscherte. Durch die „Trockenzeit“ die gerade war, führte er leider nicht viel Wasser, dennoch war es schön anzusehen. Hier blieb ich dann auch für ca. 1 Stunde und genoss es einfach allein an diesem Platz zu sein. Überhaupt bemerkte ich, das Koh Pha-Ngan relativ ruhig, hier im Norden war. Ich traf selten jemanden. Wenn, dann meistens auf der Strafe auf Rollern. Das ist übrigens die beste Fortbewegungsmethode hier, fast jeder auf der Insel, samt Touristen und Traveller, leiht sich einen und bewegt sich damit fort. Ich verlass mich aber noch ne Weile auf meine Füße 😉 Vielleicht Sonntag oder Montag dann.

 Dann ging es vom Wasserfall wieder zurück auf die Straße. Und weiterlaufen. Irgendwie merkte ich, das mein Wasservorrat (1,5L) langsam zur Neige geht, brannte die Sonne ja vom Himmel. Doch hier ist es nicht so voll ausgebaut das man an jeder Ecke einen Supermarkt findet. Also hieß es Zähne zusammen und weiterlaufen. Nach ca. 2km dann fand ich ein kleines Restaurant am Weg. Da in der Ferne nichts anderes zu sehen war, und so kleine Restaurants auch ihren Charme haben, entschied ich mich für das Mittagessen hier :).

 Kurz nachdem ich mich hingesetzt hatte, kam auch schon eine Dame die mir die Karte reichte. Während ich die Gerichte durchschaute, wurde mein Fuß die ganze Zeit Opfer einer verspielten Babykatze. Irgendwie verwechselte sie ihn mit einem Wolleknäul…. Jeder der mich kennt weis, hier kann ich nicht wiederverstehen. Also spielte ich erst mal ein paar Minuten mit ihr, bis ich mich wieder aufs Essen konzentrieren konnte 😀 Dann entschied ich mich für ein Reisgericht. Kurz nach der Bestellung kam die Kellnerin wieder und meinte, das sie leider kein Reis im Haus hatte. Irgendwie verwirrte mich das etwas… Es war doch ein Restaurant, und war Reis nicht eines der Grundnahrungsmittel? 😀 Aber ok, während ich mir etwas anderes raussuchte, kamen zwei weitere Traveller an. Beide auch zu Fuß unterwegs! Yes, es gibt noch welche wie mich. Da mein Magen knurrte entschied ich mich für ein anderes Nudelgericht. Kurz daraufhin kam die Kellnerin wieder und meinte lächelnd, aber peinlich berührt, das ihr Koch gerade meinte, sie hätten nur die Zutaten für Padthai da. Ein einfaches Nudelgericht. Ergo war meine Entscheidung auch schnell getroffen, ich nahm Padthai 😀

 Da ich die Karte jetzt gut kannte, kam ich auch mit den beiden Travellern ins Gespräch und konnte sie zum richtigen Essen beraten 😀 … der eine kam aus Spanien und der andere aus Finnland. Beide waren bereits seit 2 Monaten unterwegs. 1 Monat Thailand, 1 Monat Kambodscha und nun 15 Tage Koh Pha-Ngan. Es ist immer wieder interessant andere Reisende zu treffen, die eben nicht „mal kurz“ einen Strandurlaub irgendwo machen, sondern etwas vom Land sehen wollen. Da jeder einen anderen Geschmack und Reiseroute hat, teilt man bei Zusammentreffen immer die Erfahrungen und Tipps aus. Ich liebe es!

 Interessant waren auch die Meinungen. Ich meinte zu den Beiden, das ich es manchmal echt traurig finde, dass Thailänder die ich kennengelernt haben, weniger von ihrem Land gesehen haben als Ich z.B. Dabei haben sie doch so ein schönes Land. Aber der Finne meinte, das er sich selbst auch nicht in seinem Land auskennen würde, wenn z.B. Freunde von woanders herkommen würden. Der Spanier und ich waren uns aber einig, das wir unser Land doch recht gut kennen. Natürlich nicht perfekt in jeder Ecke. Aber grob wo, was ist. Und durch Arbeit und Freunde reiste man auch öfter mal durchs eigene Land.

 Nach dem Essen dann verabschiedeten wir uns und gingen in verschiedene Richtungen weiter. Kurz bevor ich aber die Straße betrat, fragte mich die Kellnerin und ihr Freund was ich suche. Ich meinte, das ich einen Supermarkt suche. Doch sie schüttelte mit dem Kopf und meinte, das der nächste ca. 5km entfernt lag. Ich solle lieber in „meinem“ Örtchen einen kleinen Einheimischen Shop suchen. Sie kannte sogar einen. Also umgedreht und wieder zurück 😉

 Den Shop hab ich dann auch schnell gefunden & Wasser eingekauft. Will ja nicht verdursten 😉 Dann ging es zurück zum Bungalow. Nach ein wenig Bilder durchschauen & bearbeiten ging es an den Strand, ein wenig Sonne genießen und Schnorcheln. Das Wasser war relativ klar, selbst in Strandnähe. Ich fand auch einen tollen gelben Fisch, den ich ca. 10 Minuten lang verfolgte. Er hatte auch nicht wirklich Angst vor mir, er schwamm gemütlich seinen Weg durch die Wasserpflanzen, hielt immer wieder mal wo an und schwamm wieder weiter. Nach dieser Highspeed-Verfolgungsjagd 😀 legte ich mich dann ein wenig in die Sonne. Doch schon nach einer Stunde konnte ich an den Bergkuppen „schöne“ Regenwolken sehen. Irgendwie war es lustig, ich packte gemütlich mein Zeug zusammen und lief zurück zum Bungalow (100m). Ich saß mich dann auf die Terrasse und beobachtete das Treiben am Strand. Keine 10 Minuten fing es dann erst leicht, dann sehr stark an zu regnen. Auf einmal wuselten alle zu ihren Bungalows, Autos, Motorrollern usw. 😀

 Nach 2h Dauerregen dann gab es endlich eine kleine Pause, da es langsam schon Dunkel wurde machte ich mich fertig um Essen zu gehen. Natürlich zog ich mir extra ein gelbes T-Shirt mit dem Königswappen an. Denn heute war der Geburtstag des Königs von Japan. Gleichzeitig war daher heute Vatertag und ein Feiertag. Da ich hier sehr viel Respekt zeige, mit den Gebräuchen und Sitten, bekomme ich auch viel Anerkennung und Freundlichkeit zurück. Also hielt ich mich auch an diese Sitte 🙂 Dann ging es in der Regenpause schnell zu einem Restaurant, das ich heute Nachmittag gefunden hatte. Zu Essen gab es ein BBQ-grilled Chicken Sandwich (mit Sojasprossen).

 Jetzt sitz ich gerade in der Resortbar (der einzige Ort, wo es hier im Resort, an dem es WLAN gibt) und versuche die Bilder hochzuladen. Den Blogeintrag kann ich notfalls auch via Handyinternet hochladen. JA VODAFONE: Ich habe hier auf einer Insel im Golf von Thailand eine bessere Internetabdeckung mit 3G als in Deutschland!!! Und das ohne Vertrag! 😀 Auf jeden Fall plane ich gerade den morgigen Tag. Denn morgen ist: FULLMOON Party, einer der bekanntesten Electro-Strand-Partys der Welt. Da wir im Dezember Highseason haben, werden wohl zwischen 5000-10.000 Feierwütige aus der ganzen Welt erwartet. Einen teil habe ich ja gestern bereits auf der Fähre getroffen 😀 Vielleicht treffe ich ja „Poser“ wieder. Auf jeden Fall werde ich bereits gegen Nachmittag an den Strand gehen, Abendessen mit einer anderen Travellerin, die ich via Facebook „gefunden“ habe. Aber bevor es schlafen geht, chille ich noch mit einem Hörbuch auf meiner Terrasse und schaue aufs nun dunkelschwarze Meer hinaus (Uuuuuh ganz dramatisch! :D).

Good night!

T-LOG | Welcome to the Jungle – Part 3/3

Also nach gestern, war ich eigentlich der Meinung, dass man diesen Tag im Jungle nicht toppen kann. Weit gefehlt… Seid gespannt!

 Bevor ich anfange das positive zu erzählen, zuerst das negative… Ich habe es echt geschafft mein Hauptobjektiv und meine Kamera zu beschädigen… Lustiger weise, gestern den ganzen Tag & heute die meiste Zeit, habe ich die Kamera immer locker in der Hand gehalten. Egal ob Matsch, ob Wasser, ob Stock oder Stein… Nichts passiert. Dann lege ich sie einmal in der Parkzentrale aus der Hand, um mir etwas zu trinken aus dem Rucksack zu holen… und schon fällt sie runter. Objektiv ist definitiv kaputt und die Kamera hat wohl einen Schaden… immer wieder (egal mit welchem anderen Objektiv) kommt der ERR01 Fehler, das dass Objektiv nicht richtig erkannt wird… sprich ich habe für den Rest wohl nur noch meine EOS M, GoPro und das iPhone zur Verfügung…

 Jetzt aber zum GEILEN Teil des Tages… 😀

Gestern wurde uns erzählt, das es beim Verhältnis Parkfläche zu lebender Elefanten, sehr selten sei welche zu sehen. Aber wir hatten Glück und durften einen großen Riesen beobachten.

 Nach dem Frühstück wurden wir (diesmal war unsere Gruppe bestehend aus einem Britischen jungen Pärchen, 2 Holländischen Backpackerbrüdern und 3 Spaniern etwas kleiner) wieder abgeholt und in den Park gefahren. Unser Guide hieß diesmal Jimmy (Spitzname). Nach dem wir wieder ein paar Gibbons aufgelauert haben, ging es nach einer kurzen Verschnaufpause zum eigentlichen Trekking. Schnell noch alles in den Rucksäcken verstaut, die wunderbaren Leech-Socks angezogen (sehr sexy übrigens :D) und ab in den Jungle! Dort wurde uns direkt klar, das es heute etwas anders läuft. Jimmy meinte, das er den Trail bereits seit einem Monat nicht mehr gelaufen ist, und er auf jeden Fall schwerer ist als die meisten anderen. Für mich natürlich kein Problem, ich hatte ja gestern schon meine „Übung“ 😉

 Und dann ging es zwischen Lianen über kleine Bäche, mit extra aus Stöcken gebauten Brücken über Schlammlöcher, steile Anhänge hinauf, und glitschige Abgänge wieder herunter. Ab und zu konnte man noch so was wie einen Pfad erahnen, manchmal nicht mehr. Das tolle dabei war aber das mein, ich nenne ihn mal „Natursinn“ sich endlich nach so vielen Jahren wieder aktivierte… ich war in meinem Element… Statt nur zu laufen, fing ich an die Natur wieder zu fühlen, die Gerüche wahrzunehmen, die Bewegungen, kleinste Tiere am Boden usw… Zusätzlich konnte ich gestern gelerntes direkt im Spurenlesen einsetzen, oder um meinen „Mitwanderern“ zu helfen. Leider sahen wir in den fast 4,5h keine außergewöhnlichen Tiere … Doch das änderte sich dann schlagartig, als Jimmy und ich Elefantengeräusche wahrnahmen. Wir waren uns anhand der Spuren und der Rufe sicher, dass sie nicht mehr als 1km von uns entfernt sein müssten. Also versuchten wir in ihre Richtung zu kommen. Plötzlich waren wir am Grasland angekommen und wir waren uns sicher… dort hinten waren Elefanten! Dann begann ein kleiner Sprint bei dem wir in der prallen Sonne durch das hohe Gras rannten. Aber es lohnte sich! In nicht mal 200m vor uns, arbeitete sich eine Herde aus 7 Tieren durch das Erdreich. Die Elefanten waren an der sogenannten Saltlick. Ein von Parkrangern künstlich ausgehobenes Loch in dem sie für die Tiere wichtige Mineralstoffe freilegten. Dieses am Tag, total seltene Ereignis sprach sich unter den Guides und Rangern schnell herum, so dass wir nach ca. 1 beobachten, auf einmal 60 Menschen oder mehr waren… Und dann ging die Dickhäutergruppe auseinander, und wir konnten sogar noch 2 sehr junge Elefanten sehen J

Geflashed von diesem tollen Ereignis hielten wir unseren Lunch direkt hier und genossen weiter die großen und gemächlichen Tiere. Die Ranger sperrten in der Zeit das Gebiet ab, so dass niemand den Tieren zu nahe kam…

 Um noch etwas vom Park zu erleben, gaben wir unsere Beobachtung für ein paar Stunden auf und wollten zum nächsten Wasserfall fahren. 1km davor hielt unser Guide aber an und meinte zu mir, er will mal mit uns schauen ob er das Krokodil findet.. wir könnten ja zum Wasserfall laufen… Ich traute meinen Ohren nicht.. DAS Krokodil? Vom gestrigen Tag wusste ich noch, das das Krokodil, das seltenste Tier im ganzen Park war, denn es gab nur noch eines! Wir stiegen also einen sehr steilen und rutschigen Abhang zu einem Fluss hinunter. Der Fluss staute sich ein wenig durch einen umgefallenen Baumstamm. Als ich Jimmy darauf aufmerksam machte, das auf der anderen Seite des Baumstamms Spuren zu sehen waren, die auch auf ein Krokodil zurückzuführen waren, wurde er still und meinte das er kurz schauen geht und wir hier warten sollen. Wir warteten… die anderen wirkten etwas gelangweilt, ich denke sie wussten nicht wie selten so eine Entdeckung sein würde… Nach ein paar Minuten kam er enttäuscht zurück und meinte, das er wohl heute nicht da ist… Wir liefen dann am Fluss entlang weiter.

Plötzlich stoppte er uns, bat uns ganz ruhig zu sein und zog mich zu sich. Auf dem anderen Flussufer zwischen dem Gras lag er… Wir hatten heute einfach nur unglaubliches Glück! Wenn man bedenkt wie gefährlich und schnell so ein Tier ist, und zwischen uns nur eine Flusslänge lag… und das auch noch SEIN Hoheitsgebiet war… dann wurde einem schon etwas anders… Und doch war es ein sehr tolles Gefühl…

 Nach diesem Erlebnis war der Wasserfall nur noch Nebensache 😀 Ich genoss das Geräusch, war aber in Gedanken immer wieder bei den tollen Erlebnissen heute.

 Auf dem Weg heim, wollten wir noch mal an der Stelle vorbei, an dem wir die Elefanten fanden… und sie waren noch da! … Mit ihnen ein ganzer Haufen an Schaulustigen, Schülern, Rangern, Guides, Gästen uvm. Es war ein richtiges Treffen geworden. Also gesellten wir uns dazu und wollten den Sonnenuntergang mit den Tieren genießen.

Je weiter die Sonne hinter dem Horizont verschwand, desto mehr merkt man den Elefanten an, das sie sich auch zurück ziehen wollten. Also fingen die Großen an, ihre kleinen in die Mitte zu nehmen und los zu laufen. Doch kurz vor der Straße schreckten sie immer wieder zurück, da Autos vorbei fuhren. Diese wurden auch von den Rangern immer wieder ermahnt, doch manche wollten einfach nicht hören und dennoch weiter fahren… Idioten! Dann wurde es einem der älteren Elefanten zu bunt und er wurde aggressiv. Gegen alles… Egal wer sich ihm nur näherte, er wollte kämpfen und Macht beweisen, um seine kleinen zu schützen. Dann eskalierte die Situation, die Ranger evakuierten die Menge, die in eigentlich sicherer Entfernung standen, da der Elefant auf uns zu lief. Als wir gerade in unseren Pick-Up sprangen, kam wieder ein Auto von hinten an. Scheinbar irritierte ihn das sehr, so dass er auf einmal losrannte. Auf unseren Pick-Up zu… unser Fahrer wendete schnell, als wir ihn fast 30m vor uns sahen. Zum Glück war es nur eine Drohgeste und er brach den Angriff ab. Doch das Gefühl, wenn 900kg auf einen zu kommen ist… sagen wir… erbebend…

 Die Elefanten blockierten noch ca. eine halbe Stunde die Straße, bis sie endlich weiterzogen. Laut einem Ranger mit dem ich kurz sprechen konnte, war das Verhalten der Tiere sehr ungewöhnlich, normal sind sie nie so lange und vor allem tagsüber an der Salzstelle. Auch überqueren sie meist recht zügig die Straße, anstatt hier auf Angriff zu gehen und zu warten. Wer weis: Vielleicht ist irgendwas in der Luft, das die Tiere spüren?

 Auf jeden Fall werde ich heute Nacht sehr gut schlafen können… nach insgesamt 14.000 Schritten bin ich platt ^^“

 Morgen geht es erst mal mit dem Zug nach Ayutthaya und nach ein paar Stunden warten, besteige ich den Nachtzug nach Chiang Mai, meiner nächsten Haltestelle für ein paar Tage. Nord-Thailand, ich komme!

Übrigens, auf meiner Facebookseite, findet Ihr die Bilder aus dem Park 😉 

T-LOG | Welcome to the Jungle – Part 2/3

Another fucking awesome day!

Heute stand der erste komplette Tag Jungle-Trekking an. Also begann der Tag erst mal mit einem Frühstück (die Meisten, die mich kennen wissen … Frühstück ist nicht so meins ;)). Um 7Uhr wurde dann unsere Gruppe von 10 Personen von unserem Guide abgeholt. Eigenständige Touren abseits der Straßen von Farangs (Ausländer) mögen die Thai nicht so. Daher mit Guide 😉 Zuerst hieß es wieder die paar km zum Greenforest fahren. Als „Tourwagen“ hatten wir eine Art Pick-Up Truck, dessen Ladefläche mit einer Sitzbank zu einem „Safari-Fahrzeug“ umgebaut wurde. Wird in Thailand auch gerne als Taxi verwendet. Am Eingang hielten wir kurz um nochmal aufs Klo zu gehen, dann ging es erst mal direkt zu einem Viewpoint (Aussichtspunkt). Auf ca. 1351m NN konnten wir einen weitreichenden Blick über das grüne Paradies werfen. Nachdem alle ihre Fotos gemacht haben musste jeder seine Leech-Socks anziehen. Diese Überziehsocken aus einem sehr engmaschigen Stoff sollen verhindern, das Blutegel (Leech) sich an den Beinen festsaugen. Durch die meisten Socken kommen sie nämlich durch. Auf dem Weg zum Khao Yai Nationalpark Museum, entdeckte unser Guide auf einmal in den Ästen weit oben einen Gibbon. Dieses affenartige Tier ist sehr scheu und kommt auch nur selten auf den Waldboden herunter. Nach einer halben Stunde kamen wir dann im Museum an. Dort durfte noch mal jeder aufs Klo, bevor es zum Lauf losging.

Der Jungle ist wirklich mega überwältigend… Man weis teilweise gar nicht wo man hinschauen soll, da man an jeder Ecke irgendetwas entdecken kann, sei es seltene oder wunderschöne Pflanzen, Insekten, Spinnen oder Tiere. Aber auch der eine oder andere Wasserfall lässt einem das Naturherz höher schlagen. Teilweise war das Durchkommen auch sehr erschwert. Selbst wenn es für die ungefähre Orientierung ein paar Trampelpfade gibt, heißt das nicht, das sie am nächsten Tag noch ohne Probleme begehbar sind, die Natur lebt hier… und nicht selten trampeln ein paar Elefanten die Wege einfach weg. Unsere erste Entdeckung war ein sehr alter & großer Sanddornbaum, der leider aufgrund von „Wilderern“ am Sterben war. Kurz nachdem wir diesen alten Riesen passiert haben, lauerten wir einer kleinen Gibbon Familie auf. Gibbons sind übrigens sehr sehr treue Tiere, unser Guide erklärte uns, dass wenn bei einem Pärchen, ein Partner stirbt, der andere auch bis zu seinem Tod keinen neuen sucht.

Nach ein paar hundert Metern dann fanden wir eine Handgroße Spinne, die wie die Rote Witwe ihr Männchen nach der Befruchtung tötet. Interessant war hier vor allem das, das Männchen noch dabei war… und ca. nur 1/6 der Größe des Weibchen hatte.

Während wir auf den nächsten großen und sehr alten Baum stießen, versuchte unser Guide aus einem Erdloch einen Skorpion herauszulocken. Mit Erfolg J Der etwa 20cm große, schwarze Skorpion war wie die Spinne nicht tödlich… Ein Stich bzw. Biss hätte nur ein paar Stunden Schmerzen zufolge, aber keine bleibenden Schäden (bei einem gesunden Menschen)… Man kann es wie mit einem Wespenstich beschreiben, nur deutlich schmerzhafter. Das nächste Tierhighlight war eine grüne Viper … im Vergleich zu der Wirkung ihres Giftes, war die Schlange an sich aber relativ klein. Doch dank ihrer Grünen Farbe, sehr gut vor Fressfeinden geschützt… Wir hätten sie auch fast übersehen… Wer weis wer sich beißen lassen hätte 😉

Leider war es das auch schon mit Tiersichtungen. Verständlich, da morgens die meisten interessanten Tiere (wie z.B. Raubkatzen, Bären oder Elefanten) schlafen. Doch das war auch gut so für uns, eine Sichtung eines solchen Tieres hätte laut unserem Guide eine sehr große Verletzungsgefahr 😀 Sein Lieblingsgag für solche Begegnungen: „When we see a bear (tiger, elephant), take a photo and run!“

Nach ein paar Stunden waren wir am Ziel unseres Treks angekommen: Einem Wachturm, der von Wärtern ab und zu genutzt wird um nach Wilderern oder ähnlichem zu suchen. Nach diesem ca. 5km Marsch bei dem es hoch und runter ging, über einen kleinen Fluss, Matsch und Baumstämmen, war es erst mal Zeit für unser Lunch & Mittagspause. ^^

Nach der Ruhe ging es mit dem Fahrzeug weiter zu einem großen Wasserfall. Am liebsten wäre ich hier geblieben… was für ein Anblick, was für eine Geräuschkulisse… Man hört das Rauschen des Wassers, und dazwischen die tausenden von Vögel im Wald. Leider durften wir nicht reinspringen – zu große Gefahr durch Strömungen. Dann fuhren wir weiter durch die engen Gassen und Kurven um noch ein paar Tiere zu finden. Damit es nicht langweilig wurde, bis hoffentlich auch die größeren Tiere aus ihren Verstecken kommen machten wir nochmal an einem anderen Wasserfall halt. Dort konnten wir uns dann auch ein wenig abkühlen J

Um ca. 17Uhr dann begann so langsam die Dämmerung und wir machten uns auf die Jagd. Im Park leben ca. 30-40 Tiger (bin mir da nicht 100%ig sicher, ich meine es mal gelesen zu haben) und ca. 300 Elefanten. Die Chance, bei der Fläche aber eins der Tiere zu sehen, ist wie die Natur eben ist, sehr gering. DOCH kurz nachdem die Sonne untergegangen war und wir noch ein wenig in der blauen Stunde sehen konnten, überquerte ein Elefant die Straße, auf der Suche nach Nahrung… Und was für ein großes Tier J Echt toll, einen Elefanten mal in seiner natürlichen Umgebung bei der Futtersuche zu sehen, statt eingesperrt in einem Zoo…

Nach diesem wunderbaren Erlebnis machten wir uns in der Dunkelheit auf dem Weg zurück nach Pakchong. Die Strecke kam einem irgendwie doppelt so lang vor, hat man doch den ganzen Tag soviel Leben, Farben und Dinge gesehen. Doch in der Dunkelheit, kann der Mensch halt noch nicht so gut sehen 😉

Unsere Gruppe bestand übrigens aus einem britischen Ehepaar, 2 Backpacker aus Belgien, 2 Reisefreundinnen aus Holland, 2 Backpacker aus Amerika, einer allein reisenden Spanierin und mir ^^… man denkt gar nicht wie klein die Welt sein kann. Aber für mich interessant war hier vor allem wie sich meine Sprachkenntnisse Stück für Stück verbessern. Da versteht einen keiner wenn man Deutsch spricht 😉

Wenn man aber mit fremden Menschen Smalltalk macht, gegenseitig etwas über sich und sein Leben… oder auch nur über die Reisepläne erzählt, dann lernt man auch immer wieder etwas mehr von sich kennen, was man eigentlich im Leben will.

So, morgen ist wieder ein langer Tag. Der nächste Tag im Jungle 😉 Good night to all!