T-LOG | Das Geister-Resort Halbinsel!

Das Kurzmotto des heutigen Tages: „Viel erlebt“ 😀

 Heute habe ich mir auf 6Uhr den Wecker gestellt, da ich die Bucht in der mein Bungalow steht im Morgenlicht fotografieren & genießen wollte. Daher gab es auch kein großes Frühstück. Eine Kokosnuss samt Inhalt musste also reichen 😉 Die Bucht ist unglaublich! Sie besteht aus 2 Teilen. In der Mitte wird sie durch eine große Sandbank geteilt, die Koh Pha-Ngan mit der Halbinsel Ko Ma verbindet. Nachdem ich das „Hellwerden“ genossen habe, legte ich mich erst mal wieder ins Bett. Die Nacht konnte ich kaum schlafen, da man durch die Bungalowwände wirklich ALLES hört… so wurde ich von Fröschen, Grillen, Vögeln, Schaben, Geckos und herunterfallende Kokosnüsse ständig um meinen Schlaf gebracht 😀 Heute Nacht also mit Kopfhörer schlafen!

 Um 10.30Uhr dann hüpfte ich unter die Dusche und wollte meine Seife aus der „Waschtasche“ holen… als ich in Schaum griff. Irgendwie war wohl die Schutzkappe auf der Rasierschaumdose ab gegangen. Und durch einen Druck im Rucksack wohl ausgelöst. Somit war der komplette Inhalt der Rasierschaumdose in der Tasche. Also erst mal Tasche leeren, Zeugs abspülen und zum Trocknen rauslegen. DANN endlich duschen 😀 … statt der versprochenen „warmen“ Dusche, kam nur eiskaltes Wasser. War zwar erst mal ein kurzer Temperaturschock, aber es gibt schlimmeres 😉

 Dann ging es zu meiner ersten richtigen Erkundung los. Da mich ja morgens direkt die Halbinsel „anlacht“ wollte ich sie auch als erstes Ziel erkunden. Mein Resort heißt ja auch Island View Cabana 😉 Also gesagt, getan: Wasser, Hut und Sonnenbrille gepackt, die Kamera und ab gings. Zuerst ging es über die Sandbank zu der vermeintlichen Insel. Da mich schon die Felsenklippen an der Seite irgendwie riefen, bog ich also direkt erst mal nach Rechts ab 😉 Dort hieß es durch ein klein wenig Dschungel zu wandern bevor man an die Felsen kam. Die Felsen waren teilweise wirklich wie ein kleines Labyrinth. Man musste sich genau merken woher und wie man dorthin gelangt ist, damit man wieder heil zurück findet. Manche Stellen sind nämlich nicht so einfach zu erreichen. Aber für mich als Affe (natürlich nur ein Teil meiner Seele :D), kein Problem. Und das sogar mit Flip Flops! Am meisten Spaß machte das Erkunden einer Spalte, denn dort konnte man wunderbar das Wasser beobachten, wie es sich bei Flut seinen Weg in die Felsformationen frisst.

 Dann ging es wieder zurück durch den Dschungel 😀 Hach ich liebe es einfach unberührte Natur zu erkunden. Und das Tolle: Auf Koh Pha-Ngan sind die Wälder noch nicht so erschlossen wie z.B. auf dem Festland. Überhaupt hält es sich hier noch mit dem Tourismus etwas in Grenzen. Nur zur Fullmoonparty-Zeit, also JETZT, kann man hier viele junge Menschen sehen.

 Auf dem Weg zurück, wollte ich dann die andere Seite erkunden und lief einem Trampelpfad an der Küste entlang. Dann verschlug es mir fast die Sprache… Hier stand ein fast komplettes Resort herum, nicht genutzt, teilweise zerstört und komplett verlassen. Ich hatte einen Lost Place entdeckt. Da ich solche „vergessenen“ Orte total liebe, erkundete ich ihn natürlich direkt. Wichtig ist immer, das man hier sehr auf sich aufpasst, denn man weis nie wie stabil die Bauten sind. Vor allem wenn man nichts über den Platz weiß. Es war wirklich gruselig. Teilweise wirkten bestimmte Dinge als wären sie sehr kurzfristig verlassen worden. Auf der anderen Seite wurde hier schon sehr viel geklaut. Nach den einzelnen Bungalows gab es auch noch eine Bar und ganz am Anfang des Resorts ein Restaurant mit Rezeption. (Fotos, wenn das Internet hält auf meiner Facebookseite: www.facebook.com/stevengarciaDE). Übrigens, habe später herausgefunden (ein wenig Recherche), dass das Resort „Koh Ma Dive Resort“ hieß. Vielleicht finde ich noch einen Einheimischen, der mir die Geschichte erzählen kann.

 Nachdem ich den Ort erkundet & Fotos geschossen hatte wurde es langsam Zeit fürs Mittagessen 😉 „Kompliziert“ 😀 wie ich aber bin, wollte ich mir das nicht einfach im Resort Restaurant holen. Also find ich einfach an zu laufen. Irgendwann sah ich eine coole Anlage die ich mir noch anschauen wollte, lag ja auf dem Weg. Kurze Zeit später kam ich an einen Bach über den ein paar Baumstämme lagen. Irgendwie kam da meine Abenteuerlust wieder zum Vorschein. Also erst mal Essen hinten anstellen und drüber 😉

 Nach ein paar Metern Urwald, ging es dann nur noch über die Felsen weiter, durch die sich der Bach durchkämpfte. Es war sehr rutschig. Vor allem mit den Flip Flops, aber jedes bisschen Wasser tat den heißen Füßen auch wiederrum gut. Also weiter und weiter. Letztendlich kam ich zu einem wunderschönen, kleinen Plateau von dem ein Wasserfall herunterplätscherte. Durch die „Trockenzeit“ die gerade war, führte er leider nicht viel Wasser, dennoch war es schön anzusehen. Hier blieb ich dann auch für ca. 1 Stunde und genoss es einfach allein an diesem Platz zu sein. Überhaupt bemerkte ich, das Koh Pha-Ngan relativ ruhig, hier im Norden war. Ich traf selten jemanden. Wenn, dann meistens auf der Strafe auf Rollern. Das ist übrigens die beste Fortbewegungsmethode hier, fast jeder auf der Insel, samt Touristen und Traveller, leiht sich einen und bewegt sich damit fort. Ich verlass mich aber noch ne Weile auf meine Füße 😉 Vielleicht Sonntag oder Montag dann.

 Dann ging es vom Wasserfall wieder zurück auf die Straße. Und weiterlaufen. Irgendwie merkte ich, das mein Wasservorrat (1,5L) langsam zur Neige geht, brannte die Sonne ja vom Himmel. Doch hier ist es nicht so voll ausgebaut das man an jeder Ecke einen Supermarkt findet. Also hieß es Zähne zusammen und weiterlaufen. Nach ca. 2km dann fand ich ein kleines Restaurant am Weg. Da in der Ferne nichts anderes zu sehen war, und so kleine Restaurants auch ihren Charme haben, entschied ich mich für das Mittagessen hier :).

 Kurz nachdem ich mich hingesetzt hatte, kam auch schon eine Dame die mir die Karte reichte. Während ich die Gerichte durchschaute, wurde mein Fuß die ganze Zeit Opfer einer verspielten Babykatze. Irgendwie verwechselte sie ihn mit einem Wolleknäul…. Jeder der mich kennt weis, hier kann ich nicht wiederverstehen. Also spielte ich erst mal ein paar Minuten mit ihr, bis ich mich wieder aufs Essen konzentrieren konnte 😀 Dann entschied ich mich für ein Reisgericht. Kurz nach der Bestellung kam die Kellnerin wieder und meinte, das sie leider kein Reis im Haus hatte. Irgendwie verwirrte mich das etwas… Es war doch ein Restaurant, und war Reis nicht eines der Grundnahrungsmittel? 😀 Aber ok, während ich mir etwas anderes raussuchte, kamen zwei weitere Traveller an. Beide auch zu Fuß unterwegs! Yes, es gibt noch welche wie mich. Da mein Magen knurrte entschied ich mich für ein anderes Nudelgericht. Kurz daraufhin kam die Kellnerin wieder und meinte lächelnd, aber peinlich berührt, das ihr Koch gerade meinte, sie hätten nur die Zutaten für Padthai da. Ein einfaches Nudelgericht. Ergo war meine Entscheidung auch schnell getroffen, ich nahm Padthai 😀

 Da ich die Karte jetzt gut kannte, kam ich auch mit den beiden Travellern ins Gespräch und konnte sie zum richtigen Essen beraten 😀 … der eine kam aus Spanien und der andere aus Finnland. Beide waren bereits seit 2 Monaten unterwegs. 1 Monat Thailand, 1 Monat Kambodscha und nun 15 Tage Koh Pha-Ngan. Es ist immer wieder interessant andere Reisende zu treffen, die eben nicht „mal kurz“ einen Strandurlaub irgendwo machen, sondern etwas vom Land sehen wollen. Da jeder einen anderen Geschmack und Reiseroute hat, teilt man bei Zusammentreffen immer die Erfahrungen und Tipps aus. Ich liebe es!

 Interessant waren auch die Meinungen. Ich meinte zu den Beiden, das ich es manchmal echt traurig finde, dass Thailänder die ich kennengelernt haben, weniger von ihrem Land gesehen haben als Ich z.B. Dabei haben sie doch so ein schönes Land. Aber der Finne meinte, das er sich selbst auch nicht in seinem Land auskennen würde, wenn z.B. Freunde von woanders herkommen würden. Der Spanier und ich waren uns aber einig, das wir unser Land doch recht gut kennen. Natürlich nicht perfekt in jeder Ecke. Aber grob wo, was ist. Und durch Arbeit und Freunde reiste man auch öfter mal durchs eigene Land.

 Nach dem Essen dann verabschiedeten wir uns und gingen in verschiedene Richtungen weiter. Kurz bevor ich aber die Straße betrat, fragte mich die Kellnerin und ihr Freund was ich suche. Ich meinte, das ich einen Supermarkt suche. Doch sie schüttelte mit dem Kopf und meinte, das der nächste ca. 5km entfernt lag. Ich solle lieber in „meinem“ Örtchen einen kleinen Einheimischen Shop suchen. Sie kannte sogar einen. Also umgedreht und wieder zurück 😉

 Den Shop hab ich dann auch schnell gefunden & Wasser eingekauft. Will ja nicht verdursten 😉 Dann ging es zurück zum Bungalow. Nach ein wenig Bilder durchschauen & bearbeiten ging es an den Strand, ein wenig Sonne genießen und Schnorcheln. Das Wasser war relativ klar, selbst in Strandnähe. Ich fand auch einen tollen gelben Fisch, den ich ca. 10 Minuten lang verfolgte. Er hatte auch nicht wirklich Angst vor mir, er schwamm gemütlich seinen Weg durch die Wasserpflanzen, hielt immer wieder mal wo an und schwamm wieder weiter. Nach dieser Highspeed-Verfolgungsjagd 😀 legte ich mich dann ein wenig in die Sonne. Doch schon nach einer Stunde konnte ich an den Bergkuppen „schöne“ Regenwolken sehen. Irgendwie war es lustig, ich packte gemütlich mein Zeug zusammen und lief zurück zum Bungalow (100m). Ich saß mich dann auf die Terrasse und beobachtete das Treiben am Strand. Keine 10 Minuten fing es dann erst leicht, dann sehr stark an zu regnen. Auf einmal wuselten alle zu ihren Bungalows, Autos, Motorrollern usw. 😀

 Nach 2h Dauerregen dann gab es endlich eine kleine Pause, da es langsam schon Dunkel wurde machte ich mich fertig um Essen zu gehen. Natürlich zog ich mir extra ein gelbes T-Shirt mit dem Königswappen an. Denn heute war der Geburtstag des Königs von Japan. Gleichzeitig war daher heute Vatertag und ein Feiertag. Da ich hier sehr viel Respekt zeige, mit den Gebräuchen und Sitten, bekomme ich auch viel Anerkennung und Freundlichkeit zurück. Also hielt ich mich auch an diese Sitte 🙂 Dann ging es in der Regenpause schnell zu einem Restaurant, das ich heute Nachmittag gefunden hatte. Zu Essen gab es ein BBQ-grilled Chicken Sandwich (mit Sojasprossen).

 Jetzt sitz ich gerade in der Resortbar (der einzige Ort, wo es hier im Resort, an dem es WLAN gibt) und versuche die Bilder hochzuladen. Den Blogeintrag kann ich notfalls auch via Handyinternet hochladen. JA VODAFONE: Ich habe hier auf einer Insel im Golf von Thailand eine bessere Internetabdeckung mit 3G als in Deutschland!!! Und das ohne Vertrag! 😀 Auf jeden Fall plane ich gerade den morgigen Tag. Denn morgen ist: FULLMOON Party, einer der bekanntesten Electro-Strand-Partys der Welt. Da wir im Dezember Highseason haben, werden wohl zwischen 5000-10.000 Feierwütige aus der ganzen Welt erwartet. Einen teil habe ich ja gestern bereits auf der Fähre getroffen 😀 Vielleicht treffe ich ja „Poser“ wieder. Auf jeden Fall werde ich bereits gegen Nachmittag an den Strand gehen, Abendessen mit einer anderen Travellerin, die ich via Facebook „gefunden“ habe. Aber bevor es schlafen geht, chille ich noch mit einem Hörbuch auf meiner Terrasse und schaue aufs nun dunkelschwarze Meer hinaus (Uuuuuh ganz dramatisch! :D).

Good night!