Gipfelcamping bei Kälte & Sturm

Nach einiger Zeit Ruhe, wird der Blog wiederbelebt 😉 Und zwar mit einer tollen neuen Erfahrung, die Marco & ich letztens gemacht haben.

 Wie ihr so langsam wisst, bin ich nicht der Mensch der bei extremeren Situationen den Kopf einzieht. Wenn das Ganze, dann mit Spontanität und dem richtigen Partner einhergeht, kommen supertolle Erfahrungen dabei raus.

 So haben wir uns letzte Woche am Mittwoch Abend (18.2.2015) dazu entschieden in die Österreicher Alpen zu fahren um dort vom extrem klaren Himmel Langzeitbelichtungen zu schießen. Da es durch die Lichtverschmutzung immer eine ganze Weile dauert, bis es dunkel genug ist, entschlossen wir uns am Gipfel unser Camp aufzubauen. Die Minusgrade dabei haben wir natürlich eingeplant…

 Unser Ziel war dann auch schnell gefunden: Das Kleinwalsertal mit dem Walmerdinger Horn auf ca. 2000m NN. Etwas unterhalb des Gipfels war dann auch für unsere Zelte, dank eines früheren Erdrutsches, ein perfekter Platz. Die Aussicht war einfach nur genial. Auch die Sonne tat ihr bestes und wärmte uns nochmal mit den letzten Strahlen auf 🙂

 Dann kam die Nacht und dank der klaren Luft wurde der Sternenhimmel mit jeder Minute heller. Unglaublich wie viele Sterne man hier oben sehen konnte! Doch nicht nur das, auch Sternschnuppen, die Milchstraße, berühmte Sternenbilder und einen grünlich explodierenden Asteroiden konnten wir beobachten. Etwas nervig waren die Pistenraupen, die wirklich sehr lange mit ihren Lichtern in die Langzeitbelichtungen hereinblendeten…

 Dann wollten wir ein klein wenig schlafen & zu später Stunde nochmals auf den Gipfel zu klettern. Doch der Wind wurde schon seit ein paar Stunden immer stärker und rüttelte an den Zeltwänden. Die Kälte tat ihr übriges. So waren wir mehrere Stunden im Zelt und konnten bis auf immer wieder ein paar Minuten dösen keine Ruhe finden.

 Nach ca. 10h Dunkelheit dann war es endlich geschafft: Sonnenaufgang. Dank des Wetterumschwungs und der nahenden Front konnten wir die Sonne nur kurz genießen. Aber mit den Föhnwolken bot sich uns ein unglaubliches Farbenspiel.

 Es ist immer wieder bewegend auf einem Gipfel zu stehen, die Natur zu hören und zu spüren. Den Ausblick zu genießen & einfach Zeit für sich und seine Gedanken zu haben! Es wird definitiv nicht die letzte Expedition dieser Art gewesen sein 😉

 Hier sind ein paar Bilder zu finden: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.397784570402535.1073741844.316032575244402&type=3

Und hier das Video von Marco: http://youtu.be/rm_i9JTchAo

Gipfelstürmer im Gipfel Sturm

Nach einer kurzen „Eingewöhnung“ des hiesigen Klimas, nach den tollen warmen Plusgraden in Thailand, musste hier in Deutschland wieder ein bisschen Action her!

 Zum Glück entschied sich mein bester Freund Marco für eine kleine Expedition zur Dokumentation des Sturms (Tief Hiltrud) am 27.08.2014 auf dem Feldberg im Schwarzwald. Da zudem mit starkem Schneefall zu rechnen war, bereiteten wir uns dementsprechend vor.

 Vorbereitung:

Da es oben auf 1400m über dem Meeresspiegel, vor allem bei Sturm, sehr kalt werden kann, war natürlich warme und schützende Kleidung wichtig. Meine „Ausrüstung“ gegen die Kälte: Boxershort, Unterhemd, Ski-Unterwäsche (Ober- & Unterteil), Softshell-Jacke, Ski-Hose und darüber die Ski-Jacke. Dann natürlich Winterstiefel, Handschuhe, Schal & Mütze. Eine der wichtigsten Dinge, bei denen ich sehr froh war, das wir daran gedacht haben: Ski-Brille und Atem-Schutz (Ski-Maske). Im Rucksack befand sich ein Schlafsack, Zelt, Taschenlampen, Wasser (ganz wichtig bei jeglichen Touren!), ein zusätzlicher Pullover, Kamera & ein paar Müsliriegel.

 So ausgerüstet war die Kälte an sich kein Problem mehr. Doch durch den Wind kommt sie überall rein 😀 Am anstrengendsten war aber das ständige Einsinken in den teils bis zu 1m hohen Schneeverwehungen. Es braucht dann einfach mehr Kraft für einen normalen Schritt als auf festem Boden. Zudem wenn der Wind von vorne kommt und es bergauf geht 😉 … Kurz vor dem 2. Gipfel brachen wir unsere „Wanderung“ aber ab. Da man bei der aufkommenden Dunkelheit und dem White Out (Schneesturm so dicht, dass man nur noch weiß sieht) einfach nicht mehr sicher voran kommen konnte. Zusätzlich waren die Kräfte am Limit.

 Auf dem „Heimweg“ dann war es wirklich ein Kampf. Die Sicht war wirklich schlecht und man konnte sich nur noch von einem Pfosten zum nächsten vorarbeiten. Aber das tollste Gefühl war: Die Lichter der Seilbahn zu sehen. Ab da wusste man das wir auf dem richtigen Weg runter sind 😀

 Alles in allem wieder eine sehr geniale Erfahrung… bei Schneesturm und total allein (bis auf uns beide) inmitten der Natur zu sein.

Wenn es euch übrigens interessiert, werde ich in Zukunft immer bei unseren Abenteuern und Expeditionen einen Bericht schreiben 😉

Hier übrigens ein kurzes Video zu unserer Expedition von Marco: