Einmal Unwetter mit allem

Wie versprochen, versuche ich nun regelmäßiger zu schreiben. 😀

Auf meiner Facebookseite, kann man es seit ein paar Monaten sehen, ich arbeite – mit meinem besten Freund Marco – für WetterOnline.de als Wetterreporter. Wir dokumentieren europaweit Wetter, am liebsten natürlich Extremwetter. Der Fokus liegt aber natürlich auf Deutschland. So sind wir oft auf Touren im Blizzard, Orkan, Starkregen, in Gewittern und vielem mehr. Natur ist einfach manchmal unbeschreiblich. Unsere Aufgabe: Wetter und die Zusammenhänge logisch verständlich machen.

So waren wir vom 29. bis 31. auf einer großen Gewittertour.

29.08.2015 – 23Uhr Abfahrt. Unser Ziel: grob im Nordwesten von Deutschland. Also Gepäck und Ausrüstung ins Auto und los ging es. Normalerweise geht es beim „Gewitterjagen“ immer nach folgendem Rhythmus: Tag vorher und am selben Tag – Wettermodelle auswerten und das gefährdete Gebiet festlegen. Dann wird sich in der Nähe des Gebiets positioniert. Und dann heißt es warten, warten, immer wieder Radar checken, warten, warten. In der Zeit nutzt man natürlich oft die „Freizeit“ produktiv für Ideen oder Verbesserungen, oder einem informativen Video für WetterOnline.de. Irgendwann schießen die ersten Quellwolken hoch und es wird spannend. Jetzt wird alle 5 Minuten auf das neue Radarbild gewartet und die Zugrichtung von möglichen Gewittern beobachtet. Sobald ein Gewitter endstanden ist fährt man entweder hin (aktiv) oder stellt sich in die mögliche Zugrichtung (passiv). Je nachdem was man wählt hat man an dem Tag eher Erfolg oder nicht.

Am 30.08.2015 fuhren wir aber schon früh morgens in Holland durch das erste Nachtgewitter 😀 So konnte der Tag also beginnen. Nach dieser ersten Action wollten wir erst mal Frühstücken. Doch das ist Sonntag morgens in Holland nicht so einfach 😀 Also fuhren wir erst mal zurück nach Deutschland und fanden dann auch einen McDonalds um zu frühstücken. Perfekterweise, zog die nächste Zelle quasi direkt vor unserem Halteort vorbei. Also schnell wieder ins Auto und die Zelle abgefangen. So hatten wir morgens schon die ersten Shelfclouds zu sehen.

Aber was ich hier mal loswerden muss: Die Gegend um den Niederrhein ist echt grausam. Hier gibt es kilometerlang nach links und rechts – nichts! Alles flach, aber dann mit Bäumen, Feldern usw. so stark bewirtschaftet das man keine Fernsicht hat… 😀

Nach diesem wunderbaren Morgen wollten wir endlich ein paar Stunden ausruhen. Aufgrund der … a*’##+* Lage am Niederrhein wollten wir noch etwas hoch zum richtigen Rhein 😀 Also suchten wir uns ein schönes Örtchen, wo wir dann auch nach ein wenig auf einem Spielplatz im Schatten einer kleinen Hütte geschlafen haben 😀 – Nein nicht in der Hütte! 😀

Nach dieser wohltuenden Pause gings auf nach Antwerpen (Belgien). Hier hieß es dann ein Hotel finden, das nicht weit weg von der Autobahn war, damit wir bei nahendem Gewitter auch schnell hinterher konnten und nicht erst durch irgendeinen Stau müssen. Nach dem einchecken gings dann in die Altstadt von Antwerpen, ein paar Fotos machen und etwas essen. Doch kaum kam das Essen, mussten wir auch schon weiter. Eine große Zelle zog direkt auf Zeeland (Holland) zu. Also Pizza runterdrücken, ab zum Auto, im Hotel Ausrüstung holen und direkt hoch auf die holländische Halbinsel.

Hier zog die Zelle dann richtig heftig mit Gewittern und wahrscheinlich orkanartigen Böen über uns hinweg. Auch manche Straßen waren überflutet, so dass die Feuerwehr genug zu tun hatte. Bäume mussten Äste einbüßen. Aber ansonsten schien es zum Glück keine großen Schäden gegeben haben.

Nachdem wir unsere Szenen gedreht hatten wollten wir dann erst mal nur noch zurück ins Hotel und schlafen.

Morgens dann, nach dem Aufstehen, war unser Ziel die französische/belgische Grenze 🙂 Dazwischen noch kurz ein Stopp in einem Supermarkt um Frühstück und Mittagessen zu kaufen. Das Frühstück gab´s dann gleich, es war ja auch schon 12 Uhr 😀 Kaum waren wir in der Gegend um Gent ging es auch schon los und wir retteten uns unter eine Brücke. Das war auch eindeutig die beste Entscheidung denn bei dem Regen und den Windböen dazwischen, wäre es nicht ratsam gewesen zwischen Bäumen herumzufahren. Aus dieser Sicherheit heraus konnten wir dann noch ein paar richtig gute Aufnahmen machen. Dann hieß es die Autobahn runterdüsen nach Mons. Auch hier erwischten wir wieder einen ziemlich heftigen Starkregen. Auf einer Autobahnraststätte hielten wir dann an und konnten von einer kleinen Anhöhe die große Zelle und eine kleine am südlichen Ende beobachten. Letztere zog dann auch noch mit ein wenig Regen über uns hinweg.

Nachdem wir die letzten Szenen im Kasten hatten, wurde im Auto dann noch geschnitten und das Mittagessen (es war nun schon 18Uhr rum) gegessen 😀 Dann war´s Zeit für die Heimfahrt.

Es war eine echt extrem spannende Tour durch Westdeutschland, Holland, Belgien und auf dem Heimweg auch Luxemburg mit vielen Eindrücken durch Starkregen, Hagel, Blitze, Sturmböen, Wolkenstrukturen und natürlich der wunderschönen Natur (außer Niederrhein natürlich! :D). Achja und Hasen nicht zu vergessen, davon haben wir auch eine Menge gesehen, auch einen fast fliegenden im Sturm.

Gipfelstürmer im Gipfel Sturm

Nach einer kurzen „Eingewöhnung“ des hiesigen Klimas, nach den tollen warmen Plusgraden in Thailand, musste hier in Deutschland wieder ein bisschen Action her!

 Zum Glück entschied sich mein bester Freund Marco für eine kleine Expedition zur Dokumentation des Sturms (Tief Hiltrud) am 27.08.2014 auf dem Feldberg im Schwarzwald. Da zudem mit starkem Schneefall zu rechnen war, bereiteten wir uns dementsprechend vor.

 Vorbereitung:

Da es oben auf 1400m über dem Meeresspiegel, vor allem bei Sturm, sehr kalt werden kann, war natürlich warme und schützende Kleidung wichtig. Meine „Ausrüstung“ gegen die Kälte: Boxershort, Unterhemd, Ski-Unterwäsche (Ober- & Unterteil), Softshell-Jacke, Ski-Hose und darüber die Ski-Jacke. Dann natürlich Winterstiefel, Handschuhe, Schal & Mütze. Eine der wichtigsten Dinge, bei denen ich sehr froh war, das wir daran gedacht haben: Ski-Brille und Atem-Schutz (Ski-Maske). Im Rucksack befand sich ein Schlafsack, Zelt, Taschenlampen, Wasser (ganz wichtig bei jeglichen Touren!), ein zusätzlicher Pullover, Kamera & ein paar Müsliriegel.

 So ausgerüstet war die Kälte an sich kein Problem mehr. Doch durch den Wind kommt sie überall rein 😀 Am anstrengendsten war aber das ständige Einsinken in den teils bis zu 1m hohen Schneeverwehungen. Es braucht dann einfach mehr Kraft für einen normalen Schritt als auf festem Boden. Zudem wenn der Wind von vorne kommt und es bergauf geht 😉 … Kurz vor dem 2. Gipfel brachen wir unsere „Wanderung“ aber ab. Da man bei der aufkommenden Dunkelheit und dem White Out (Schneesturm so dicht, dass man nur noch weiß sieht) einfach nicht mehr sicher voran kommen konnte. Zusätzlich waren die Kräfte am Limit.

 Auf dem „Heimweg“ dann war es wirklich ein Kampf. Die Sicht war wirklich schlecht und man konnte sich nur noch von einem Pfosten zum nächsten vorarbeiten. Aber das tollste Gefühl war: Die Lichter der Seilbahn zu sehen. Ab da wusste man das wir auf dem richtigen Weg runter sind 😀

 Alles in allem wieder eine sehr geniale Erfahrung… bei Schneesturm und total allein (bis auf uns beide) inmitten der Natur zu sein.

Wenn es euch übrigens interessiert, werde ich in Zukunft immer bei unseren Abenteuern und Expeditionen einen Bericht schreiben 😉

Hier übrigens ein kurzes Video zu unserer Expedition von Marco: