T-LOG | Bus Dead End?

Heute dachte ich eigentlich das nicht viel passiert und ich nicht wüsste was ich groß erzählen soll, außer das ich von Pattaya nach Bangkok gefahren bin… Doch dieses Land ist und bleibt einfach ein Abenteuer 😀

 Nach dem Frühstück hab ich erst mal angefangen mit packen. Da ich gestern Abend nochmal ein paar Wäschestücke in die Wäscherei gegeben hatte, musste ich diese heute morgen auch noch kurz abholen. Gesagt – getan und fertig gepackt. Es ist echt interessant wie oft man auf so einer Reise aus- und einzieht bzw. aus- und wieder einpackt… Aber mit jedem Mal lernt man alles besser zu verteilen. Auch lernt man mit persönlichen Dingen etwas anders umzugehen. Dann habe ich ausgecheckt und auf meinen Fahrer gewartet, mit dem ich eigentlich ausgemacht hatte, dass er mich am Sonntag um 12Uhr abholt. Nach einer halben Stunde warten habe ich mich dafür entschieden an die Hauptstraße zu laufen und dort mit dem Baht-Bus an die Große Kreuzung zwischen Nord- und Zentralpattaya zu fahren. Sprich die ersten 1km mit 30kg Marschgepäck 😀 Ich bin jeden Tag über mich selbst überrascht wie ich das mit den Entfernungen und dem Gewicht stemme… An der Kreuzung dann lief ich los Richtung „Air Condition Bus Terminal Pattaya“ … nach ca. 30min in direkter Sonne, mit Gepäck und ca. 2km Fußweg kam ich dann mega verschwitzt an. Klar hätte ich mir auch ein Taxi nehmen können… aber wo bleibt dann der Spaß? 😀

 Angekommen und erst mal das Ticket gekauft. Wieder 124 Baht für die Fahrt im Klimaanlagen Bus nach Bangkok. Kannte ich ja bereits 😉 Der nächste Bus würde in 40 Minuten starten. Bis dahin wollte ich mich kurz frisch machen, mein Hemd wechseln (das wirklich KOMPLETT durchgeschwitzt war) und etwas zu knabbern & trinken für die Fahrt kaufen. Als Snack gab es dann ein Snickers. Kann ich sehr empfehlen wenn ihr viel gelaufen seid und ein wenig Energie braucht 😀 Nach soviel „Sport“ schmeckt das auch echt mega gut… Die Fahrt nach Bangkok war dann recht unspektakulär… Nach 2,5h kamen wir dann an.

 Perfekt vorbereitet, wusste ich direkt wo ich hin muss (ca. 1km Fußmarsch) um den richtigen Bus zu erwischen. Nach ein wenig Wartezeit sah ich ihn dann auch endlich. Heran winken, einsteigen, hinsetzen. Ach ich war so glücklich das alles perfekt funktionierte… 🙂 Via GoogleMaps verfolgte ich dann auch mein GPS Signal, damit ich meine Haltestelle nicht verpasse. Doch plötzlich hielt der Bus an einer größeren Haltestelle, alle wurden gebeten auszusteigen und der Bus änderte seine Nummer… Dead End? WTF? Auf einmal stand ich also in mitten von Menschen und wusste nicht wohin 😀 Schnell versuchte ich einen klaren Kopf zu bekommen und orientierte mich. Ich wusste noch aus Erinnerungen, das ich die King Rama IV Road als guten Orientierungspunkt nutzen konnte, es ist eine sehr große Straße die mehrere Kilometer durch Bangkok führt. Also schnell hin gelaufen 😉 So langsam war aber das Gepäck echt schwer geworden und der Körper rebellierte… Doch einfach ein Taxi zu nehmen war mir einfach zu teuer…

 Dann kam ich endlich an die Rama IV Road und wusste, das in ein paar Kilometern der Lumpini Park kommen sollte. Ich stand also so am Straßenrand und suchte die Adresse des Hotels in meinem Notizbuch, als direkt neben mir ein Taxi anhielt. Eine ältere Frau stieg aus und gab dem Fahrer Geld. Schnell wollte ich die Situation nutzen und den Fahrer nach dem Weg fragen. Doch die Frau ging direkt dazwischen und fragte mich in perfektem Englisch wo ich denn hin wollte. Ich nannte ihr den Namen des Hotels und die Straße, sie beugte sich sofort zum Fahrer hinüber und redete mit ihm auf Thai. Der Fahrer verhandelte etwas mit der Frau, aber sie bliebt hart und setzte ihre Meinung durch (so kam mir das Gespräch jeden falls vor). Dann kam sie wieder auf mich zurück und meinte, das sie dem Fahrer gesagt hat er soll mich via Taximeter zum Ziel bringen. Und sie hätte ihm erklärt wo er hin muss. Etwas perplex nahm sie mir direkt den kleinen Rucksack ab und legte ihn auf die Rückbank. Dann lächelte sie und ging weiter. Ich dankte ihr noch mit einem „kobkun krab“ und stieg ins Taxi. Der Fahrer fuhr los und war nach ca. 20 Minuten am Ziel angekommen… Auf dem Taximeter stand 59 Baht… Ich war etwas geschockt… SO WENIG? Das war meine billigste Taxifahrt je her in Bangkok… Ich glaube ich muss in Zukunft immer darauf bestehen das sie den Taximeter einschalten… 😀 Wieder was gelernt, da dieser mega freundlichen Frau!

 Dann endlich angekommen im Hotel, schnell aufs Zimmer und erst mal Duschen! 😀 nach dem ich gefühlte 20 Liter geschwitzt hatte, war das ein mega tolles Gefühl! Doch da ich außer Frühstück und dem Snickers noch nichts gegessen hatte, machte ich mich dann direkt auf etwas zu suchen… Doch irgendwie lief ich komplett in die falsche Richtung… nirgends war ein Restaurant zu sehen… Lauter Schmuckläden usw. aber nichts zu essen? … Ok, kein Problem… Bin ja nicht wählerisch. Also ab in den nächsten „Family Mart“ (Supermarkt) und etwas zu trinken und zu essen gekauft. Mein Abendessen bestand aus 2 frittierten Chickenfilets, 1 Käse-Sandwich und einer Lachs-Chili Sushi-Tasche <3

 Jetzt erst mal den Abend ausklingen lassen und die sportliche Betätigung auskurieren 😀

Morgen ist ja auch noch ein Tag 😉 Übrigens zeigt der Counter heute: 9.233 Schritte (7km).

Die Sache mit der unglaublichen Nettigkeit

Wenn ihr diesen Eintrag lest, schlafe ich wahrscheinlich gerade auf dem Weg von Chiang Mai nach Bangkok 😉

Zuerst mal 3 Erlebnisse die mich sehr geprägt haben:

– Im Zug von Pak Chong nach Ayutthaya, ohne Infos/Durchsagen wo der Zug jetzt hält, hatte ich ein paar Bedenken, das ich rechtzeitig an der richtigen Haltestelle aussteige. Da ich in einem Abteil – nur mit Einheimischen – saß und immer wieder aus dem Fenster schaute, wo der Zug gerade war – viel ich dementsprechend auf. Auf einmal kam der Schaffner durch den Zug gesprungen, nur um mir mit einem lächeln mit zu teilen, das der nächste Halt Ayutthaya war. Er wusste es ja, da er mein Ticket kontrolliert hatte. Nachdem er dann weiter ging, hat ein sehr alter Mann der mir schräg gegenüber saß und mich schon die halbe Fahrt anlächelte (vor allem so leicht genervt, wenn die fliegenden Händler singend durch den Zug liefen und ihre Waren anboten) per Zeichen zu verstehen gegeben, das er auch dort aussteigen muss und mich „mit nimmt“. So war es dann, der Zug fuhr in den Bahnhof ein, und der Mann wollte das ich vor ihm lief, damit ich die Haltestelle nicht verpasse.

– Als Lisa und ich in Bangkok den Bus benutzt haben um vom Markt wieder zum Hotel zu kommen, erwischten wir wahrscheinlich einen der Gratis-Busse in Bangkok. Diese Busse sind für die Einheimischen um von der Arbeit/Markt etc. nach Hause zu kommen. Es gibt daher viele billige, aber auch ein paar die umsonst sind (Laut Reiseführer jedenfalls). Auf jeden Fall standen wir im Zug, da dieser um die Nachmittagszeit sehr voll war. Als dann eine ältere Frau einstieg verlass SOFORT ein Mann seinen Platz und stand, damit sie sich setzen konnte. Der junge Mann hat nicht mal nachgedacht, nur reagiert.

 – Wie im vorherigen Blog geschrieben, das Erlebnis mit dem Polizisten… Mitten dabei gerade etwas aufzuschreiben, an einer größeren Straßenkreuzung fragte ich ihn ca. 800m vom Bahnhof entfernt, ob ich auf diesem Weg richtig bin. Er beantwortete diese Frage mit wunderbarem Englisch und lächelte mich an. Dann öffnete er die Beifahrertür und gab mir zu verstehen das ich einsteigen solle. Ohne auch nur meine Antwort abzuwarten stieg er auf seiner Seite ein und wartete auf mich. Ich stieg ein, und er fuhr mich direkt vor den Bahnhof.

Natürlich gibt es hunderte von kleinen Momenten in den letzten Tagen die mich sehr fasziniert, gewundert oder bewegt haben… aber solche Momente wie die oben lassen mich immer wieder fragen, warum ist das bei uns nicht so? Vor allem in Deutschland wird immer auf hohem Niveau gejammert… Doch keiner tut was. Hier in Thailand sind die Menschen so verdammt freundlich. Ja, böse Zungen mögen sagen – es liegt am Geld, das sie den Touristen aus der Tasche ziehen. Aber begebt euch mal in Gegenden an denen der Tourismus nicht so Einzug gehalten hat. Gerade die „Holzklasse“ im Zug, irgendwelche Seitenstraßen mit Märkten, usw… Hier werdet ihr sogar oft belohnt wenn ihr den Menschen ein Lächeln schenkt. Ich habe schon an einer Garküche am Straßenrand etwas zum Probieren bekommen, weil ich einfach lächelnd Guten Tag auf Thai gesagt habe und sie dabei mit zusammengefalteten Händen „geehrt“ habe.

 Ich beschreibe es gern so: In Thailand gibst Du jemandem 10 Baht … das sind 0,25€ … und er freut sich sehr darüber. In Deutschland schenkst Du jemandem 20€… und er fragt ob er es in 2 x 10€ Scheinen haben kann… Verstanden was ich meinte? Dieser Unterschied von Dankbarkeit…